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Lass einen alten Tisch mit einer gefliesten Oberfläche zu neuem Glanz erstrahlen. Das funktioniert am besten bei (recht)eckigen Tischen, außer du kannst gut Bögen in Fliesen schneiden. Aber in diesem Fall wirst du diesen Artikel ohnehin kaum lesen.

Vorgehensweise

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  1. Eine Zeichnung deines Designs ist hilfreich, um ein Muster festzulegen und zu entscheiden, wie viele Fliesen du in welcher Farbe brauchst. Millimeterpapier eignet sich gut dafür, du kannst aber auch ein Grafikprogramm benutzen. Suche dir in einem Fliesenladen zuerst Fliesen aus und entwirf dann dein Design. Welche Werkzeuge und Materialien du brauchst, erfährst du später im Artikel.
  2. Entferne die alte Oberfläche oder raue sie mit Sandpapier auf. Benutze dafür grobes Sandpapier und bearbeite die Oberfläche gründlich, damit du eine raue Oberfläche bekommst, auf die du eine dünne Schicht Mörtel aufträgst. Anders als sonst in der Holzbearbeitung willst du KEINE glatte Oberfläche.
    • Wenn du kein Sandpapier im Hause hast, kannst du dir im Baumarkt einen Schleifklotz besorgen. Das ist ein Klotz aus hartem Schaum, der mit verschieden grobem Sandpapier bezogen ist.
    • Wenn du Sandpapier hast, kannst du es über einen Klotz (wie die zum Kreide abwischen) legen, um besser zu greifen und deine zu Hände schonen. Ein Holzklotz geht aber auch.
  3. Gibt es viele Risse oder besteht der Tisch aus Einzelteilen wie ein Picknicktisch, dann solltest du über eine Unterlage nachdenken. Schlüter Ditra wäre geeignet aber du bekommst es ggf. nicht in sehr kleinen Mengen. Du kannst auch eine Holzfaserplatte wie Masonit in 3-6 mm Dicke nehmen.
  4. Wenn du keine Säge dazu hast, nimm die Maße des Tisches und bitte im Baumarkt, die Platte für dich zuzuschneiden.
  5. Platziere die Holzfaserplatte auf die dünne Schicht, streiche sie glatt und drücke sie mit gleichmäßigem Druck an. Mit einem Nudelholz geht das gut. Entferne dann überstehenden Mörtel von den Rändern.
  6. So kannst du es noch einmal ansehen und ggf. letzte Änderungen vornehmen. Mit Lineal und Bleistift ziehst du nun auf der Platte einen Strich in jeweils der Mitte der Seiten, so dass du vier gleichgroße Flächen bzw. Rechtecke bekommst.
  7. die Kacheln auslegen, schneiden und einfügen. Als Anfänger solltest du ein Design wählen, bei dem du nicht schneiden musst. Du kannst dir z.B. kleinere Fliesen kaufen, die in die Maße passen. Wenn du aber siehst, dass es bei deinem Entwurf nicht mit ganzen Fliesen klappt, kannst du dir einen Fliesenschneider ausleihen. Den bekommst du in den meisten Fliesenläden. Bei diesem Projekt gehen wir davon aus, dass das Layout symmetrisch ist und in den Entwurf passt, so dass nicht geschnitten werden muss. Eine Anleitung zum Fliesenschneiden findest du hier: Fliesen schneiden.
  8. Sie geben nur auf eine kleinere Fläche Mörtel und legen dann die Fliesen auf. Achte darauf, nicht zu viel Mörtel aufzutragen. Sonst trocknet er, bevor du die Fliesen auflegen kannst.
  9. Klingt lecker, oder? Bei dieser Technik schmierst du den Mörtel direkt auf die Rückseite der Fliese - so wie du ein Butterbrot bestreichen würdest, nur dass du es mit der Zahnglättekelle machst. Nimm einen normalen Spachtel und füge etwas Mörtel auf ein Ende der Fliese. Dann verstreichst du ihn mit der Zahnglättekelle ganz über die Fliese und gehst noch einmal im 90-Grad-Winkel darüber. Das Ziel ist, dass die Rückseite der Fliese vollständig und glatt bedeckt ist. Die Dicke des Mörtels ist dabei entscheidend. Sie sollte immer gleich dick sein, damit dein Tisch eben wird aber sie muss dick genug sein, damit der Mörtel haftet. Mache zwei Schichten mit der Zahnglättekelle, so dass die Rückseite der Fliese vollständig bedeckt ist. Der Mörtel sollte zum Schluss so dick sein wie die Rillen in der Kelle plus ca. 3 mm.
  10. Mit etwas Druck lege die Fliese gerade auf die Platte, so dass sie gut aufliegt. Die Fliese direkt zu bestreichen hat zwei Vorteile: keinen angetrockneten Mörtel und du kannst deine Linien immer sehen und dich daran orientieren.
  11. Um zwischen den Fliesen einen gleichmäßigen Abstand zu bekommen, solltest gleichzeitig vier Fliesenkreuze an der ersten Fliese anbringen. Diese kleinen Plastikteile kommen an die Kante, wo die Fliese auf die sich kreuzenden Linien trifft und an die Kanten der anderen Linien. Ordne die Kreuze so an, dass die Linien genau unter den Kreuzen liegen. Wenn du ein unregelmäßiges Muster ohne Fugen hast, lege die Fliese einfach an deine gezeichnete Linie.
  12. Bestreiche deine Fliesen wie oben beschrieben, lege sie fest auf und füge die Fliesenkreuze ein. Du kannst die Kreuze auch weglassen aber sie machen die Arbeit leichter und sorgen für präzisere Fugen. Wenn du an den Rändern des Tisches ankommst, solltest du Mörtelreste für einen sauberen Rand entfernen.
  13. Vorher sollten sich die Fliesen gemäß den Anweisungen auf dem Mörtel setzen.
  14. Das ist ein schmales Stückchen Holz, ca. 6,3 mm breit und lang genug, um einmal um den Tischrand und über die Fliese zu reichen. Wenn deine Fliese z.B. 9,5 mm und dein Tisch 38 mm breit sind, brauchst du einen Streifen, der ca. 48 mm breit ist. Wenn es nur einen Streifen gibt, der 50 mm breit ist, kannst du den Rest unterhalb der Tischplatte verkleben.
  15. Die genaueste Methode ist, an den Rändern wie bei einem Bilderrahmen eine Gehrung anzubringen. Dazu bräuchtest du eine spezielle Schneidelade. Da diese Methode nicht ganz leicht und oft frustrierend ist, probieren wir eine einfachere.
  16. Markiere das auf der Leiste und halte sie längs der kurzen Seite des Tisches, sodass das Ende bündig abschließt. Achte darauf, dass deine Markierung mindestens die Dicke der Leiste aufweist – die Leiste kann ein bisschen länger aber auf keinen Fall kürzer sein. Dann schneide sie zurecht. Schlage einen sehr kleinen Nagel ca. 25 mm vom Ende der Leiste in die Mitte. Achte darauf, nicht in die Fliese zu schlagen. Halte die Leiste über die Länge der kurzen Tischseite, so dass sie sich auf dem selben Niveau wie die Fliese befindet. Fixiere dabei die Leiste mit Klebeband. Schlage den Nagel halb in den Tisch.
  17. Schlage einen weiteren Nagel halb in die Mitte der Kante. Wenn alles gerade und eben ist, schlage ihn vorsichtig ganz hinein, um die Kante nicht zu verbiegen. Schlage weitere Nägel im Abstand von ca. 15 cm hinein. Achte dabei auf das Muster und versenke die Nägel vorsichtig mit einem Nageltreiber. Du wirst sie später mit Holzspachtel abdecken.
  18. Lege das Ende der Kante an die Kante, die schon vorhanden ist. Fixiere sie mit Klebeband und vermiss sie, so dass sie genausoviel überhängt wie die andere Kante. Markiere die Stelle und schneide sie vorsichtig zurecht. Denke daran: Eetwas zu lang ist o.k., etwas zu kurz nicht. Schlage einen Nagel hinein und fahre mit weiteren Nägeln über die Länge des Tisches fort – so wie oben beschrieben. Wenn du fertig bist, nimm dir die restlichen beiden Seiten vor.
  19. So schützt du sie vor der Fugenmasse. Das Band sollte perfekt mit der Kante abschließen und nicht über die Tischoberfläche hängen. Überschüssiges Band kannst du außen am Rand verkleben.
  20. Zuerst musst du die Fugenkreuze entfernen. Sie sind ggf. etwas angeklebt. Mit einem scharfen, spitzen Gegenstand wie einem Messer oder Stift solltest du sie herausziehen und für später aufbewahren.
  21. Das hängt von der Breite der Fugen und der Art der Fliesen ab. Frage am besten einen Fachverkäufer, was er empfiehlt. Du kannst eine glatte Fliese mit sandiger Fugenmasse verfugen aber pass auf. Sandige Fugenmasse kann die Kantenleiste zerkratzen oder fleckig machen. Deshalb solltest du die Kante wie oben beschrieben gut abkleben.
  22. Zu feucht, bindet sie nicht, zu fest gelangt sie nicht gut in die Fugen. Wenn du die richtige Konsistenz hast, streiche ordentlich davon auf die Fliesenoberfläche und arbeite sie mit einem Fensterabzieher o.ä. in die Fugen ein. Mache das mit gleichmäßigem Streichen und Druck und entferne überschüssige Reste.
  23. Der Schwamm sollte nicht zu feucht sein, damit du nicht versehentlich wieder Masse herauswischst. Die meisten Fliesen flachen an den Enden leicht ab, wo sie in den unglasierten Rand übergehen. Genau bis zu dieser Höhe sollte die Fugenmasse reichen und leicht unter der Oberfläche der Fliese enden.
  24. Nach ca. 15 Minuten kannst du die Oberfläche mit einem feuchten, nicht nassen Schwamm in kreisenden Bewegungen reinigen. An dieser Stelle werden die Fugen etwas mehr geglättet. Mit ein wenig mehr Druck werden die Fugen etwas konkaver und du bekommst sie auf die Höhe, die sie zur Fliesenoberfläche haben sollen.
  25. Wenn die Fugenmasse noch sehr verschmiert, solltest du noch fünf Minuten länger warten. Diese Phase ist oft nervig, denn es scheint immer noch viel Masse herauszukommen. Das Ziel sollte sein, dass die Fugen so aussehen, wie du es willst. Deshalb entferne überschüssige Fugenmasse.
  26. Wenn du Reste mit einem Schwamm entfernt hast, poliere die Oberfläche mit einem trockenen Handtuch. Achte unbedingt auf die Empfehlungen diesbezüglich, die zur jeweiligen Fugenmasse angegeben sind. So erzielst du die besten Resultate.
  27. Nun hast du eine schöne neue Fliesenoberfläche und schöne Fugen. Diese müssen nun versiegelt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst die ganze Oberfläche mit einem extra Schwamm versiegeln oder nur die Fugen. Das hängt davon ab, wie du fortfahren willst. Wenn du Fliesen und Fugen versiegeln willst, fange mit den Fliesen an, um sie nicht beim Fugenversiegeln zu verschmutzen. Es ist zwar nicht so schlimm als wenn du Farbe darauf spritzt, da du die Fugen ja schon versiegelt hast, aber die Flecken sind ggf. schwer zu entfernen.
  28. Lass alles über Nacht trocknen.
  29. Entferne das Klebeband und klebe die Tischoberfläche ab, um diese nun vor Farbe oder Lack zu schützen. Sei besonders sorgsam an den Übergängen zwischen Kante und Tischoberfläche. Mit einem Messer oder einer Rasierklinge solltest du die Kanten zuschneiden, um wirklich in alle Ecken zu kommen. Streiche dann die Kante und lass sie trocknen.
  30. Sie sollten schön rechteckig aufeinander treffen. Wenn noch etwas übersteht, kannst du es mit feinem Sandpapier (100er Körnung) vorsichtig abschleifen.
  31. Mit einem stumpfen Messer solltest du überschüssigen Spachtel entfernen. Wasserlöslichen Spachtel kannst du mit einem feuchten Tuch abwischen. Auch hier sollte das Tuch nicht zu feucht sein. Schleife mit 200er Sandpapier oder feiner Stahlwolle darüber. Wische alles mit einem feuchten Tuch ab und lass es trocknen.
  32. Solche Produkte werden von vielen Herstellern angeboten. So musst du deine Farbe nicht extra überlackieren. Ist dein Tisch für draußen, solltest du das nicht tun. Du kannst auch ein Polierwachs (nicht für Autos) oder ein geeignetes Öl verwenden. Das hängt davon ab, wie der Tisch aussehen und wofür er verwendet werden soll.
  33. Dein neuer Tisch wartet nun auf seinen ersten Auftritt. Stelle ein paar Snacks und Getränke darauf und lade Freunde ein, dein Werk zu begutachten. Es ist doch schön, wenn man eine Arbeit gut hinbekommen hat und dafür bewundert wird, oder?
  34. Wenn du etwas darauf fallen lässt, können die Fliesen kaputt gehen.
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Tipps

  • Du kannst auch einen Baukleber oder sog. flüssige Nägel anstelle normaler Nägel verwenden. Dann musst du die Nägel nicht versenken und brauchst keinen Holzspachtel. Aber der Tisch muss länger trocknen. Wenn du es aber probieren willst, trage den Kleber auf die Kanten des Tisches auf und klebe die Leiste darauf. Bringe die Leiste auf die richtige Höhe und fixiere sie mit Klebeband bis alles getrocknet ist. Der Kleber ist allerdings schwer von Haut oder Kleidung zu entfernen. Du solltest Reste des Fugenklebers vorher mit einem Nagel o.ä. entfernen.
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Warnungen

  • Du arbeitest mit scharfen oder ätzenden Materialien oder Gegenständen. Achte auf die Warnhinweise auf den Packungen. Schütze deine Hände und deine Augen.
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Was du brauchst

  • eine Zahnglättekelle, um den dünnen Mörtel zu verteilen
  • eine normale Kelle/einen normalen Spachtel
  • einen guten Schwamm, um die Fuge zu bearbeiten
  • einen Fensterabzieher o.ä.
  • Sandpapier (60er, 100er und 200er Körnung)
  • dünne Mörtelmasse
  • Holzfaserplatte, z.B. Masonit (s. Schritt 4)
  • Fugenmasse, die farblich zu den Fliesen passt
  • Fliesen
  • Fliesenkreuze (außer, wenn du keine Fugen willst)
  • Kantenmaterial für die Tischkante
  • Fugenversiegler
  • Fliesenversiegler (abhängig von der Fliesenart)
  • 2 - 3 Wegwerfschaumstoffbürsten 24 – 50 mm breit
  • Farbe für die Tischkante
  • Klarlack für die Tischkante
  • Abklebeband
  • Bleistift
  • Lineal/Dreieck
  • Bandmaß
  • Abdeckfolie
  • Nudelholz
  • einen kleinen Hammer und kleine Nägel (ca. 25 – 38 mm)
  • Nagelversenker
  • Holzspachtel
  • kleine Handsäge mit feinem Sägeblatt
  • Schutzbrille
  • Arbeitshandschuhe
  • Baukleber (Flüssige Nägel z.B., sind aber optional, siehe Schritt 12)
  • und einen Entwurf für dein Fliesendesign

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