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Hier findest du nützliche Tipps, wenn du dein Auto nicht beim Händler, sondern von einer Privatperson kaufen willst. Aber sie helfen auch, wenn du ein Auto beim Händler erwirbst.
Vorgehensweise
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Achte darauf, dass du das nötige Budget hast und halte genügend Bargeld bereit. Anders als beim Händler, bei dem du die Summe finanzieren kannst, will der private Verkäufer Bargeld oder einen Scheck. Nutze weniger als 30% deines Ersparten für den Autokauf. Hast du nicht genügend zur Verfügung, besorge dir einen Kredit, bevor du dich mit dem Verkäufer triffst.
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Ziehe Autos in die engere Wahl. Suche auf Gebrauchtwagenseiten wie z.B. Autoscout24, Auto.de oder in entsprechenden Kleinanzeigen nach privaten Verkäufern.
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Sieh dir verschiedene Angebote von Privatverkäufern an und vergleiche sie. Ein Angebot sagt viel über Auto und Verkäufer aus (was sie sagen und was sie verschweigen). Ein detailliertes Angebot bedeutet, dass es dem Besitzer mit dem Verkauf ernst ist und er weiß, wie das Prozedere abläuft. Darüber hinaus kannst du anhand von detaillierten Informationen besser entscheiden, ob du mit dem Auto ein gutes Geschäft machst und ob es sich lohnt, den Verkäufer persönlich zu treffen.
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Kontaktiere den Verkäufer zu einer angemessenen Zeit nachmittags oder abends per E-mail oder Telefon. Rufe nicht spätabends oder frühmorgens an, weil sie dann vielleicht nicht ausführlich über das Auto sprechen mögen.
- Halte eine Liste mit Fragen bereit, wenn du den Verkäufer anrufst. Überprüfe Marke, Model, Baujahr, Kilometerstand und Zustand des Autos. Frage, warum er das Auto verkaufen will. Sind die Antworten zufriedenstellend, verabrede einen Termin. Du solltest den Verkäufer möglichst in einer öffentlichen und sicheren Umgebung treffen.
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Sei pünktlich. Solltest du das Treffen verlegen wollen, rufe den Verkäufer sofort an und besprich das mit ihm.
- Inspiziere das Auto gründlich und stelle Fragen. Lote aus, ob der Verkäufer Probleme mit dem Auto hatte. Achte auf Beschädigungen der Karosserie und Flüssigkeitslecks, falls vorhanden.
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Überprüfe Pedale und Fahrersitz auf Abnutzung. Obwohl der Kilometerstand heutzutage nicht mehr so häufig manipuliert wird, kannst du so gut erkennen, wie viel das Auto wirklich gefahren wurde.
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Überprüfe die Reifenabnutzung – besonders an den Vorderreifen. Sind sie unregelmäßig abgefahren, müssen eventuell Stoßdämpfer, Zahnstangenlenker, Reifen und Spurstangen eingestellt werden.
- Bewege das Lenkrad bei ausgeschaltetem Motor hin und her. Es sollte weniger als 2,5 cm Spiel haben und keine Geräusche machen. Falls doch, brauchst du vielleicht eine neue Lenkstange oder ein neues Lenkgetriebe.
- Prüfe die Antriebs- und Achsmanschetten bei Vorderradantrieb. Sind sie gerissen und undicht, müssen sie wahrscheinlich erneuert werden. Das könnte die Quelle der Geräusche sein. Außerdem klickt es, wenn man gegensteuert. Die Reparatur kostet allerdings nicht viel.
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Überprüfe die Stoßdämpfer bei jedem Rad. Drücke den Wagen an jedem Rad drei mal herunter und lass dann los. Das Auto sollte einmal hoch und herunter wippen und dann stoppen.
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Überprüfe die Seitenschweller auf Rost. Wenn sie erst einmal angerostet sind, ist es schwer und kostspielig, das rückgängig zu machen.
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Überprüfe den Kühler vor der Testfahrt. Er sollte nicht braun oder leer sein. Es sollten sich keine brauen Ablagerungen oder Schlamm darin befinden. Ein leerer Kühler mit braunen Ablagerungen deutet auf ein Leck im Motor (ggf. auf eine kaputte Dichtung oder einen kaputten Zylinderkopf) hin. Eine Reparatur ist sehr teuer.
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Überprüfe den Fußraum des Fahrgastraumes auf Rost und das Innere des Kofferraums auf Löcher.
- Beim Starten sollte der Motor schnell anspringen und rund laufen.
- Ein unruhig laufender Motor kann viele Ursachen haben: undichte Luftschläuche, verstopfter Benzinfilter oder alte Zündkerzen. Entscheide dich nicht gegen das Auto, nur weil es unruhig läuft.
- Beim Fahren sollten die Bremsen nicht rütteln, knirschen oder laut quietschen. Ein wenig Quietschen ist bei Scheibenbremsen normal. Das Bremspedal sollte sich nicht zu hart anfühlen.
- Ein Automatikgetriebe sollte sauber schalten. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, schalte manuell. Es sollte eine kurze Verzögerung zwischen dem Bewegen des Schalthebels und dem Gangwechsel geben. Die Drehzahl sollte sich schnell ändern.
- Bei einer manuellen Schaltung sollten die Gänge einfach einzulegen sein und die Kupplung nahe des Bodens ansprechen.
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Überprüfe auch den Rückwärtsgang!
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Überprüfe, ob das elektrische Autozubehör funktioniert: Fenster, Schlösser, Stereoanlage, Sitze, Funk-Türöffner und Alarmanlage (falls vorhanden).
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Überprüfe, ob sich alle Türen verschießen lassen (manuell und automatisch). Öffne sie von innen und außen und schließe sie.
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Schalte die Heizung an (auch im Sommer), gleich nachdem der Motor läuft. Wie lange benötigt sie bis sie heizt?
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Teste die Klimaanlage. Nimm ein Thermometer mit und stecke es in den mittleren Lüftungsauslass im Armaturenbrett und überprüfe die Temperatur. Wenn sie auf 10 Grad Celsius kommt, reicht das vollkommen.
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Fahre bei der Testfahrt ganz normal. Fahre in der Stadt und auf der Landstraße und achte auf die Temperaturanzeige.
- Wenn du geparkt hast und der Motor läuft, drehe das Lenkrad komplett in beide Richtungen. Ein Quietschen deutet auf einen losen Keilriemen am Lenkkraftverstärker hin. Das kann nachgestellt werden. Vielleicht muss er auch ersetzt werden, weil er sich durch Reibung überhitzt hat. Ein Brummen sollte nicht auftreten. Denn das würde bedeuten, dass zu wenig Flüssigkeit im Lenkgetriebe ist. Sieh im Tank nach. Zu wenig Lenkflüssigkeit kann verschiedene Ursachen haben: ggf. ist ein Schlauch, eine Klammer oder eine leicht zu ersetzende Plombe (bei älteren Autos) in der Lenkung defekt. Die ganze Lenkung kann aber auch kaputt sein – sie zu ersetzen wäre sehr teuer.
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Überprüfe das Getriebeöl während der Motor läuft. Es sollte süßlich riechen und Feststoffteilchen enthalten. Dunkeloranges oder braunes Öl bedeutet, dass es lange nicht mehr gewechselt wurde. Ein verbrannter Geruch deutet auf eine rutschende Kupplungsscheibe hin, was eine Reparatur nötig machen würde.
- Lass den Motor bei offener Haube und mit Klimaanlage laufen. Sieh dir den Lüfter neben dem Kühler an und achte auf Geräusche. Wenn er nie überhitzt war, sollte alles gut funktionieren. Pass auf deine Hände auf, denn der Lüfter kann ohne Vorwarnung an- und ausgehen (auch bei ausgeschaltetem aber heißen Motor).
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Überprüfe nach der Testfahrt den Ölstand bei ausgeschaltetem Motor. Schwarzes Öl ist nicht unbedingt schlecht aber es sollte nicht klumpig sein. Überprüfe, ob der Öldeckel innen sauber ist. Weißer Schaum deutet auf Kühlwasser im Motor und damit Reparaturbedarf hin.
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Überprüfe die Batterie. Wenn sie alt aussieht und auch alt ist – kein Problem. Batterien sind billig und einfach zu ersetzen. Korrodierte Pole deuten aber auf schlechte Wartung hin.
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Überprüfe den Luftfilter. Ob er sauber oder schmutzig ist, spielt keine große Rolle. Ist er allerdings sehr verschmutzt, sinkt die Leistung und der Verbrauch steigt. Achte darauf, dass der Filter ölfrei ist. Öl im Einlass kann bedeuten, dass die Kolbenringe stark abgenutzt sind. Das heißt, dass der Wagen viel gefahren oder schlecht gewartet wurde.
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Überprüfe die Spaltmaße der Karosserie. Ungleichmäßige Spaltmaße deuten auf einen Unfall hin.
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Bringe einen kleinen Magneten mit. Bei einer Blechkarosse (einige sind auch aus Fiberglas wie die Corvette oder aus geformten Kunststoff wie der Saturn) zeigt der Magnet, an welchen Stellen Spachtelmasse nach einer Reparatur aufgetragen wurde. Hochwertige Reparaturen an der Karosserie benötigen nicht viel Spachtelmasse. Wenn man mit dem Knöchel dagegen klopft, kann der Klang auf Reparaturen hindeuten, ebenso wie genaues Betrachten in einem flachen Winkel, bei dem man ggf. Dellen unter dünner Farbe erkennt. Beschränken sich Reparaturen auf leicht zugängliche Karosserieteile, sind die Kosten niedriger als bei den Holmen oder dem Chassis. Eine professionelle Lackierung kann teuer werden, lohnt sich aber bei besonderen Fahrzeugen. Wie oben erwähnt, solltest du besonders auf Rost achten, der sich von innen nach außen frisst.
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Mache ein Angebot, wenn dir das Auto gefällt. In einer sicheren Gegend solltest du Bargeld dabei haben. Oft bekommst du so einen besseren Preis, denn der Verkäufer muss nicht warten oder sich noch einmal mit dir treffen. Du kannst auch zu deiner Bank gehen und dir einen Barscheck ausstellen lassen. Dafür musst du dich aber nahe deiner Bank und zu deren Öffnungszeiten treffen.
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Lass dir einen vom Verkäufer unterschriebenen Kaufvertrag geben. Darin sollte stehen, dass Person A (mit Kontaktdaten) das Fahrzeug an Person B (mit Kontaktdaten) verkauft hat. Falls du auf dem Heimweg von der Polizei angehalten wirst, kannst du so belegen, dass das Auto dir gehört.
- Der Verkäufer selbst sagt oft viel darüber aus, wie das Auto behandelt und wie es gefahren oder gewartet wurde. Der Kilometerstand sagt zwar etwas über die Laufleistung aber nichts darüber, ob das Auto schonend gefahren und adäquat gewartet und repariert wurde. Der ideale Verkäufer hat das Auto regelmäßig gewartet und kann das mit Rechnungen belegen. Außerdem wird er offen für deine Fragen sein und ehrlich die Vor- und Nachteile des Autos beschreiben.
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Tipps
- Nimm einen professionellen Mechaniker mit zum Treffen, um das Auto zu begutachten. Das ist selbst dann hilfreich, wenn du eine Ahnung von Autos hast. Eine zweite Meinung ist immer gut. Es sollte dich misstrauisch machen, wenn der Verkäufer das ablehnt. Denn er sollte kein Problem mit einer Überprüfung des Autos haben.
- Lass dich nicht vom Verkäufer blenden. Schätze den Wert des Autos realistisch ein.
- Trage eine Sonnenbrille. Das klingt lustig, lässt dich beim Verhandeln aber seriöser aussehen. Psychologen meinen, dass jemand, dessen Augen nicht zu sehen sind, mehr Autorität ausstrahlt und dass sein Gegenüber sich leichter überzeugen lässt.
- In den USA kann man sich einen Bericht über das Auto einholen: http://www.CarFax.com CarFax] oder AutoCheck . Heutzutage legen Verkäufer den oft vor. Du kannst dir aber auch selbst einen kostenpflichtig besorgen. Dafür brauchst du nur die Fahrgestellnummer.
- Verhandele hart aber fair. Verhandlungsstrategien findest du z.B.
- Nutze eine unabhängige Quelle, um den Wert des Autos zu bestimmen. Überprüfe, was private Verkäufer für vergleichbare Autos verlangen. Überprüfe dabei Kilometerstand, Zustand und Region. Die meistgenutzte Quelle ist die Schwacke-Liste. [1] . Sind die Preise vergleichbar oder gibt es nicht zu erklärende Abweichungen?
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Warnungen
- Wenn du ein ungutes Gefühl hast, was den Verkäufer, das Auto oder die Gegend angeht – gehe wieder. Du bist nicht verpflichtet, das Auto anzuschauen, zu fahren oder zu kaufen.
- Prüfe, ob in deinem Land ein Abgastest vorgeschrieben ist (z.B Kalifornien). Dann teste die Emission vor dem Kauf. Einstellungen an der Abgasregelung können recht teuer werden und du kannst das Auto nur zulassen, wenn es die erforderlichen Werte hat. Autos, deren Motoren stark beansprucht wurden, deren Kolbenringe verschlissen oder deren Ventile schlecht eingestellt sind, fallen oft bei den Tests durch. Ein Abgastest ist also auch eine gute Möglichkeit festzustellen, ob das Auto gut läuft und keine größeren mechanischen Defekte hat, die dir Ärger bereiten könnten. Diese Tests können bei einer Inspektion von einem Mechaniker durchgeführt werden. Falls in es in deiner Gegend keine Abgasbestimmungen gibt, lass den Mechaniker auf jeden Fall die Kompression des Motors testen. So kann man feststellen, wie stark die Verschleißerscheinungen am Motor sind (das gilt besonders für Fahrzeuge mit über 90.000 km Laufleistung).
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Das brauchst du
- Thermometer
- Lappen, um die Flüssigkeiten zu prüfen
- Bargeld oder Scheck
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