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Hydrokultur ist ein Pflanzsystem, bei dem du deine Pflanzen nicht in Erde ziehst, sondern normalerweise einfach nur in Wasser. In einem hydroponischen Garten wächst Gemüse etwa 30 bis 50 Prozent schneller und der Ernteertrag ist besser als bei einem herkömmlichen Garten. Zudem hast du weniger Ärger mit Schädlingen und Krankheiten. Um deinen eigenen hydroponischen Garten anzulegen, musst du mit dem hydroponischen System beginnen. Dann kannst du Obst, Gemüse und Kräuter deiner Wahl anpflanzen. Wenn du deinen Garten gut pflegst, kannst du schon bald zusehen, wie er sich entwickelt und gesunde und zufriedene Pflanzen produziert.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Konstruiere ein hydroponisches System

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  1. Dieser wird das Wasser für den Garten enthalten. Du kannst einen einfachen Fluttisch aus Holz bauen. Wie groß seine Oberfläche sein muss, hängt davon ab, wie viel du in deinem Garten anbauen willst und wie viel Wasser du benutzen willst. [1]
    • Für einen kleinen Garten kannst du ein rechteckiges Gerüst aus behandeltem Holz bauen, das etwa 1,2 Meter breit und 2,4 Meter lang sein sollte. Leg es mit Plane aus Polyethylen aus. Es sollte nun etwa 75 Liter Wasser fassen.
    • Du kannst auch eine große, flache Plastikwanne als Fluttisch benutzen. Such dafür einen Behälter aus, der etwa 40 bis 75 Liter Wasser fasst. Leg die Wanne zusätzlich mit Plastikfolie aus, um sicherzugehen, dass sie nicht leckt.
  2. Um zu verhindern, dass die Wurzeln der Pflanzen faulen, solltest du eine schwimmende Plattform auf das Wasser legen, auf der die Pflanzen treiben können. Für einen kleinen Garten sollte diese Plattform minimal kleiner als die 1,2 Meter mal 2,4 Meter des Fluttisches sein. Vergewissere dich, dass die Kanten sich noch frei auf und ab bewegen lassen, damit die Styroporplatte tatsächlich schwimmt. [2]
  3. Benutz einen Blumentopf als Größenmaßstab und mach die Löcher am besten mit einer Säge. Schneid so viele Löcher in die Platte, wie du Pflanzen in den Fluttisch setzen willst. Achte darauf, dass die Pflanztöpfe genau in die Öffnungen passen und nicht weiter als 0,5 cm unten aus der Platte herausschauen.
  4. Durch dieses tropft langsam Wasser aus deinem Garten und sorgt so dafür, dass das Wasser im Fluttisch nicht steht und alt wird. Du bekommst solche Tropfvorrichtungen überall da, wo es Bewässerungssysteme gibt, etwa im Gartencenter oder Baumarkt. Unterschiedliche Modelle lassen unterschiedlich viel Wasser durch. Diese Menge wird in „Liter pro Stunde“ angegeben. [3]
    • Bei einem normal großen Garten sollte der Fluttisch etwa 20 Liter pro Stunde ablassen, du solltest also zum Beispiel zwei Tropfer einbauen, die jeweils 10 Liter pro Stunde durchlassen.
    • Mach zwei Löcher in den Fluttisch und steck die Tropfer hinein. Dichte die Ränder mit Epoxid oder einer Heißklebepistole ab.
  5. Der Fluttisch muss erhöht auf einem Hocker oder Tisch stehen. Dann stell einen Eimer unter die Tropfer, indem du das ablaufende Wasser auffängst. [4]
    • Im Freien solltest du deinen hydroponischen Garten an einer sonnige Stelle platzieren. Je mehr Sonne er bekommt, desto besser.
  6. Gieß genug Wasser in den Tisch, um ihn etwa zur Hälfte zu füllen. Je nach Größe des Tischs brauchst du dafür 20 bis 75 Liter Wasser. [5]
    • Du kannst immer noch mehr Wasser nachfüllen, nachdem du die Nutzpflanzen eingesetzt hast.
  7. Hydroponische Gärten eignen sich für drinnen und draußen, wenn das Wetter warm genug ist, vor allem in besonders sonnigen Sommern. Steht dein Garten jedoch drinnen, brauchst du spezielle Lampen. Benutz Halogen-Metalldampflampen oder Natriumlampen. [6]
    • Häg die Pflanzenlampen direkt über dem Fluttisch auf, damit er möglichst viel von ihrem Licht abbekommt.
  8. Du brauchst nun nährstoffreiche Pflanzennahrung oder Dünger für das Wasser, damit deine Pflanzen optimal gedeihen können. Schau im Gartencenter nach einer Nährlösung mit viel Calcium, Magnesium und anderen Nährstoffen.
    • Du kannst eine Nährlösung speziell für hydroponische Gärten kaufen. Diese enthält genau abgestimmt alle Nährstoffe, die Pflanzen in einem solchen Konstrukt brauchen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Setz die Pflanzen ein

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  1. Hydroponische Gärten eignen sich am besten für Pflanzen mit flachen Wurzeln, etwa Salat, Spinat oder Kohl. Auch Kräuter wie Minze, Basilikum und Dill lassen sich prima darin ziehen. [7]
    • Wähl Pflanzen aus, die ähnliche Anforderungen in Sachen Licht und Wasser haben. Sie wachsen ja direkt nebeneinander im Garten, deshalb sollten sie unter den gleichen Bedingungen gut gedeihen können.
    • Wenn du etwas mehr Übung hast und deinen hydroponischen Garten erweitern willst, kannst du es auch mit Gemüsesorten mit längeren Wurzeln versuchen wie Rote Beete, Kürbis oder Gurken.
  2. Beginn mit einer Mischung, die viel Feuchtigkeit an die Wurzeln bringt, die aber auch eine ausreichende Belüftung erlaubt. Nimm etwa acht Teile Perlit und einen Teil Kokosfasern. Statt der Kokosfaser kannst du auch Vermiculit oder Torf verwenden. [8]
    • In trockenem Klima solltest du mehr Kokosfaser ins Perlit mischen, bei eher feuchten Bedingungen etwas weniger.
  3. Benutz Töpfe mit etwa 10 cm Durchmesser und Löchern im Boden oder Pflanzgefäße aus Netzgewebe. Durch die Löcher bekommen die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aus dem hydroponischen Garten. Füll die Töpfe etwa zu einem Drittel mit der Mischung.
  4. Verwende junge Setzlinge in kleinen Würfeln aus Substrat oder Erde. Setz den gesamten Würfel in den Topf und füll ihn an den Seiten mit Substrat auf. Die kleine Pflanze sollte fest in ihrem neuen Topf sitzen. [9]
    • Mit Setzlingen wird deinen Garten schneller in Gang kommen. Setz in jeden Topf einen Setzling.
  5. Gieß die Pflanzen leicht an und setz sie in den Tisch. Wenn du eine schwimmende Plattform benutzt, setz die Töpfe in die dafür vorgesehenen Löcher. Verwendest du keine Plattform, stell die Töpfe einfach in das Wasser im Fluttisch. [10]
    • Achte darauf, dass die Wurzeln nur etwa 0,4 cm tief im Wasser hängen. So werden die Wurzeln nicht zu nass, die Pflanzen bekommen aber immer noch genug Wasser, um gut zu gedeihen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Pfleg deinen hydroponischen Garten

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  1. Gieß sie immer an der Basis. Welken sie, gib ihnen zweimal täglich Wasser. Du solltest außerdem mehr Wasser in den Fluttisch füllen, wenn er zu leer aussieht. [11]
    • Gedeihen die Pflanzen nicht so gut, wie du es dir erhofft hast, bekommen sie vielleicht zu viel Feuchtigkeit und dafür nicht genug Luft. Schau nach, ob die Wurzeln eventuell faulen. Bilden sich an ihnen faulende Stellen oder riechen sie, stell sie ein wenig höher, sodass die Wurzeln nicht so tief im Wasser hängen.
  2. Das Wasser im Fluttisch sollte langsam durch die Tropfer in den Eimer untendrunter ablaufen. Das kann etwa sieben bis zehn Tage dauern. Anschließend kannst du frischen Dünger und mehr Wasser in den Eimer füllen und diese aufgefüllte Mischung aus dem Eimer wieder in den Fluttisch gießen. [12]
    • Auf diese Weise stellst du sicher, dass die Pflanzen in deinem hydroponischen Garten die benötigten Nährstoffe bekommen.
  3. Wenn du deinen hydroponischen Garten im Freien angelegt hast, sollten die Pflanzen kontinuierlich direktes Sonnenlicht bekommen, etwa 10 bis 15 Stunden pro Tag. Betreibst du den Garten drinnen, bestrahl die Pflanzen 15 bis 20 Stunden pro Tag mit Pflanzenlampen. Häng die Lampen an einen Timer, damit sie sich jeden Tag automatisch an- und ausschalten. [13]
    • Du kannst auch gleich Pflanzenlampen mit einem eingebauten Timer kaufen oder die Lampen nach Bedarf von Hand schalten.
  4. Nimm eine saubere Gartenschere und stutz die Pflanzen – damit du sie konsumieren kannst, aber auch damit sie nicht zu groß werden. Schneid Blätter immer möglichst weit unten am Stiel ab. Wenn du regelmäßig ernstest, werden die Pflanzen gesünder nachwachsen.
    • Irgendwann kannst du die Pflanzen austauschen oder ersetzen, ganz wie du es möchtest.
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Was du brauchst

  • Behälter aus Holz oder Plastik
  • Styropor
  • Wasser
  • Tropfenbewässerungssystem
  • Eimer und Gestell
  • Pflanzennahrung
  • Setzlinge
  • Pflanzsubstrat
  • Pflanzenlampen (optional)
  • Timer (optional)

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