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Es ist nie eine angenehme Aufgabe, jemandem schlechte Nachrichten zu überbringen. Es kann noch schlimmer sein, sie zur falschen Zeit oder auf die falsche Art zu überbringen. Du solltest die besten Herangehensweisen kennen, um schlechte Nachrichten zu überbringen. Das wirklich Schwierige (neben dem Inhalt der Nachricht) ist, dass diese Aufgabe für den Überbringer so schwer ist wie für den Empfänger. Lerne einige Methoden, um schlechte Nachrichten für beide Seiten so schonend wie möglich zu überbringen.
Vorgehensweise
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Verarbeite zunächst deine eigene Reaktion. Achte auf dich selbst, bevor du anderen schlechte Nachrichten überbringst. [1] X Forschungsquelle Die Nachrichten betreffen auch dich. Alternativ beunruhigen sie dich zumindest stark, selbst wenn sie dich nicht direkt betreffen. Gib dir die Chance, deine eigenen Gefühle zu verarbeiten, bevor du einer anderen Person die Nachrichten überbringst.
- Trinke vielleicht eine Tasse Kaffee, dusche dich, meditiere oder atme einige Minuten tief durch. Du kannst dich auch einige Momente an einen dunklen Ort setzen, um dich zu fangen. Wenn du den ersten Schock überstanden hast, dann wird es leichter, es der anderen Person zu erzählen. Es ist dennoch wichtig, dass du weißt, dass es trotzdem immer noch hart wird.
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Entscheide, wie du es erzählst. Überlege dir, wie viele Informationen du teilen kannst und willst, bevor du schlechte Nachrichten überbringst. Sei behutsam und teile Informationen über die Vorkommnisse, die für denjenigen mehr Licht ins Dunkel bringen.
- Rede nicht um den heißen Brei herum und mache keinen Small Talk. Das macht es für denjenigen leichter, schlechte Nachrichten zu erfahren, als wenn du nicht auf den Punkt kommst. Sage demjenigen, was passiert ist und erkläre so das Geschehene. Sieh demjenigen direkt in die Augen und erzähle ruhig, was passiert ist. [2] X Forschungsquelle
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Übe, was du sagen willst. Das hilft dir, die Worte zu formulieren, die du sagen willst. Bleibe dennoch flexibel und passe dich der anderen Person an. Die Worte und deren Übermittlung hängen davon ab, wer ihr seid, welche Beziehung ihr zueinander habt und in welchem Kontext die Nachricht steht.
- Wenn es einen Unfall gab oder jemand gestorben ist, dann sage es direkt, aber behutsam: "Es tut mir so leid, dass ich dir das sagen muss. Michael hatte einen schlimmen Autounfall."
- Gib demjenigen ein wenig Zeit, um die Nachricht emotional aufzunehmen. Nachdem er durchgeatmet hat, wird er sagen: "Was ist passiert?" oder "Wie geht es ihm?" Sage dann direkt: "Es tut mir so leid, aber er ist verstorben."
- Wenn du deinen Job verloren hast, dann sage: "Es tut mir wirklich so leid, dass ich das sagen muss, aber das Unternehmen wurde von einem größeren Netzwerk übernommen." Sage dann: "Und ich war leider überflüssig."
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Bist du der richtige Überbringer der Nachrichten? [3] X Forschungsquelle Wenn du nur ein entfernter Bekannter bist und früh von den schlechten Nachrichten gehört hast, dann bist du vermutlich nicht der richtige Überbringer. Wenn du die Schwester einer Frau bist, die ins Krankenhaus gebracht wurde, dann bist du wahrscheinlich die richtige Person, um der restlichen Familie die schlechten Nachrichten zu überbringen.
- Es ist unsensibel, persönliche oder empfindliche Informationen beispielsweise in den sozialen Medien zu verbreiten, nur weil du sie kennst. Wenn es um einen Tod oder andere ernste Umstände geht, dann gib der Familie und engen Freunden Zeit, um Leute anzurufen oder persönlich zu besuchen, bevor du dich einbringst.
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Gehe sicher, dass die Umgebung angenehm und privat ist. Das Schlimmste ist, etwas in der Öffentlichkeit herumzuschreien, ohne dass der Empfänger der Nachricht sich sammeln oder hinsetzen kann, um die Nachricht zu verdauen. Wähle einen Ort, an dem man sitzen oder sich erholen kann. [4] X Forschungsquelle Bringe denjenigen an einen Ort, an dem ihr wahrscheinlich von anderen nicht gestört werdet. Du kannst die Umgebung folgendermaßen verbessern:
- Schalte elektronische Ablenkungsquellen aus, beispielsweise Fernseher, Radio, Musik etc.
- Ziehe die Vorhänge zu oder schließe die Rollos, wenn euch das Privatsphäre gibt. Blocke nicht zu viel Licht, wenn es Tag ist.
- Schließe die Tür oder ziehe eine Sichtblende oder einen anderen Gegenstand zu, um für euch beide Privatsphäre zu schaffen.
- Wenn du denkst, dass das hilft, dann lasse dich von einem Verwandten oder Freund begleiten.
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Wähle wenn möglich den richtigen Zeitpunkt. [5] X Forschungsquelle Manchmal kannst du nicht warten, weil du die Nachrichten überbringen musst, bevor die Gerüchteküche brodelt. Überbringe schlechte Nachrichten wenn möglich dann, wenn die andere Person verfügbar und aufnahmefähig ist.
- In anderen Worten: Es ist nicht der beste Zeitpunkt, wenn du jemandem schlechte Nachrichten überbringst, der von der Schule oder Arbeit gerade nach Hause kommt oder wenn derjenige sich gerade mit seinem Partner gestritten hat. Es gibt zwar keinen "guten" Zeitpunkt für schlechte Nachrichten, du solltest aber warten, bis die Person nicht gerade am Ankommen oder ähnliches ist.
- Wenn es so wichtige und dringende Nachrichten sind, dass du nicht auf "bessere Zeiten" warten kannst, dann atme tief durch und sage zu demjenigen: "Ich muss mit dir sprechen, Jane. Es kann leider nicht warten."
- Wenn es sehr dringend ist, dann kannst du die Nachricht auch telefonisch übermitteln. Frage aber vorher, ob ihr euch schnell treffen könnt, damit du es persönlich sagen kannst. Wenn das nicht geht oder derjenige es sofort wissen muss, dann frage, ob der Empfänger sich hinsetzen kann, da du etwas Unangenehmes sagen musst. Wenn du Angst hast, dass derjenige alleine nicht klarkommt, dann schlage vor, dass jemand anderes in der Nähe ihn unterstützt.
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Überlege vorher, wie der Empfänger sich fühlt. [6] X Forschungsquelle Finde außerdem heraus, was derjenige bereits weiß, damit du nichts doppelt sagst und eine auch so schon schwierige Situation nicht noch in die Länge ziehst. Dieser Schritt ist wichtig, weil du deine Worte und Herangehensweise, mit der du das Gespräch beginnst, dementsprechend anpassen kannst.
- Achte darauf, ob derjenige bereits ahnt, dass etwas Schlimmes passiert, Angst, Panik oder Sorgen hat und ob die Nachricht ihn "aus dem Blauen" trifft (wie der Tod bei einem Autounfall) oder etwas Unvermeidbares eingetreten ist (wie das Versagen einer Krebsbehandlung).
- Welche schlechten Nachrichten musst du überbringen? Wie schlimm ist es? Musst du jemandem sagen, dass seine Katze tot ist oder du deinen Job verloren hast? Ist ein Verwandter oder enger Freund verstorben? Wenn die schlechten Nachrichten mit dir zu tun haben (wie dass du deinen Job verloren hast), dann sind die Auswirkungen anders, als wenn es denjenigen selbst betrifft (wie die verstorbene Katze).
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Deute die schlechten Nachrichten an, bevor du sie übermittelst. Eine Art Ankündigung bereitet denjenigen auf unerwartete schlechte Nachrichten vor. Auch wenn du auf den Punkt kommen willst, statt um den heißen Brei herumzureden, solltest du denjenigen zumindest darauf vorbereiten, dass es schlechte Nachrichten sind.
- Du kannst sagen: "ich muss dir traurige Nachrichten überbringen.", "Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Es gab einen Unfall und..." oder "Ich habe mit einem Spezialisten gesprochen und...", "Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber..." oder "Ich muss dir sehr schlechte Nachrichten überbringen, die du wissen musst." etc. [7] X Forschungsquelle Dr. Robert Buckman, "Deliver Bad News", p. 112, in Samantha Ettus, <i>The Expert's Guide to 100 Things Everyone Should Know How to Do</i>, (2004), ISBN 1-74114-586-4
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Tröste denjenigen, wenn das angemessen ist. Reagiere während deiner Erzählung auf die Emotionen der anderen Person, indem du diese erkennst und darauf eingehst. [8] X Vertrauenswürdige Quelle Greater Good Magazine Weiter zur Quelle Das Wichtigste beim Überbringen schlechter Nachrichten ist, dass du gut auf die Emotionen der anderen Person reagierst.
- Erkenne die Emotionen und deren Ursache. Zeige deinem Gegenüber, dass du den Zusammenhang verstehst. Gehe auf die Reaktion desjenigen ein, indem du sagst: "Das ist sicher ein schlimmer Schock." oder "Ich sehe, dass du sehr traurig und wütend über das bist, was passiert ist." und so weiter.
- Das zeigt demjenigen, dass du seinen Schmerz oder andere Reaktionen siehst und mit den überbrachten schlechten Nachrichten in Verbindung bringst, ohne ihn zu verurteilen, Annahmen zu machen oder seine Emotionen kleinzureden.
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Akzeptiere Stille als mögliche Reaktion. Nicht jeder stellt sofort Fragen oder will Antworten, nachdem er die Nachricht gehört hat. Manche sitzen einfach nur da und sind geschockt. Sie brauchen Zeit, um die schlechten Nachrichten zu verarbeiten. Wenn das der Fall ist, dann lege deinen Arm um die Schultern der Person und sitze einfach mit ihr da als Zeichen deiner verständnisvollen Solidarität.
- Denke an soziale und kulturelle Konventionen, um die Situation nicht noch schlimmer zu machen, wenn du denjenigen konfrontierst.
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Was willst du als nächstes tun? Das Überbringen der schlechten Nachrichten ist eine Sache, aber eine andere ist die Strategie danach. Du kannst denjenigen durch dein Handeln vor einem Schock bewahren und ihm das Gefühl geben, involviert zu sein oder etwas zu tun, um die schlechten Nachrichten abzumildern, sie entsprechend zu handhaben, damit umzugehen oder mit den Auswirkungen klarzukommen. Hilf bei der Entscheidung, wie derjenige mit den schlechten Nachrichten umgehen soll. Wenn jemand gestorben ist, wie kann ein Freund oder Verwandter damit umgehen? Wenn eine Katze gestorben ist, wie wird der Besitzer sie würdigen? Wenn jemand seinen Job verloren hat, wie wird er einen neuen finden?
- Vielleicht kannst du anbieten, den Empfänger der Nachrichten an einen Ort zu bringen, wie ein Krankenhaus, seine Habseligkeiten einzusammeln, zu einem Berater zu gehen, zur Polizei oder was auch immer nötig ist.
- Mache deutlich, was als nächstes passiert, besonders bezüglich dessen, was du tun wirst. Wenn du ein Arzt bist und schlechte Nachrichten über eine Behandlung überbringst, dann kannst du beispielsweise die nächsten Schritte deines Patienten erläutern. Sage demjenigen, wann du wiederkommst, um nach ihn zu sehen, denn das kann schon eine Hilfe sein.
- Halte Versprechen ein, die du demjenigen als Unterstützung gibst, der schlechte Nachrichten erhalten hat. [9] X Vertrauenswürdige Quelle Greater Good Magazine Weiter zur Quelle
- Schenke demjenigen wenn möglich deine Zeit und akzeptiere, wenn er trauern muss.
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Referenzen
- ↑ https://www.mindtools.com/pages/article/bad-news.htm
- ↑ http://www.techrepublic.com/blog/10-things/10-tips-for-delivering-bad-news/
- ↑ https://www.mindtools.com/pages/article/bad-news.htm
- ↑ http://www.techrepublic.com/blog/10-things/10-tips-for-delivering-bad-news/
- ↑ https://www.mindtools.com/pages/article/bad-news.htm
- ↑ http://patient.info/doctor/breaking-bad-news
- ↑ Dr. Robert Buckman, "Deliver Bad News", p. 112, in Samantha Ettus, The Expert's Guide to 100 Things Everyone Should Know How to Do , (2004), ISBN 1-74114-586-4
- ↑ http://greatergood.berkeley.edu/article/item/turning_bad_news_into_good
- ↑ http://greatergood.berkeley.edu/article/item/turning_bad_news_into_good
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