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Spinnmilben (wissenschaftlich Tetranychidae) sind kleine Pflanzenschädlinge, die den Saft aus deinen Zimmerpflanzen saugen. Sie greifen die Unterseiten der Blätter an und saugen sie aus – bei einem schwereren Befall kann das das Ende der Pflanze sein. Sobald du einen Befall bemerkst, solltest du sofort handeln und sie loswerden! Das kannst du mit biologischen oder chemischen Methoden tun.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Identifiziere Spinnmilben

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  1. Wenn deine Pflanze tatsächlich von Spinnmilben befallen ist, haben die Blätter eventuell gelbe Flecken. Möglicherweise siehst du auch eine silbrige Färbung oder sogar bronzene oder silberne Streifen, wenn Licht auf die Blätter fällt.
    • Milben greifen zwar normalerweise die Unterseite der Blätter an, manchmal werden sie aber auch gierig und machen sich über die Oberseite von Blättern und Blüten her. Schließlich werden sie Löcher durch die Blätter saugen. Spätestens dann ist der Befall sehr offensichtlich.
    • Auch wenn du noch keine Löcher sehen kannst, kann deine Pflanze von Spinnmilben befallen sein. Achte immer auch auf andere Anzeichen eines Befalls.
    • Andere Anzeichen für Schäden durch Spinnmilben sind Deformationen, welke Stellen, Flecken, Streifen oder Verfärbungen auf der Oberseite der Blätter. Ist der Schaden besonders schlimm, fallen die Blätter möglicherweise sogar ab.
  2. Diese sind ein untrügliches Zeichen für Spinnmilben. Normalerweise finden sich die Spinnweben an den Futterstellen der Milben. Allerdings produzieren nicht alle Milbenarten Spinnweben.
  3. Sie sind sehr klein und normalerweise schwierig zu sehen. Du kannst aber einen Befall nachweisen, indem du ein weißes Blatt Papier nimmst, es unter die Pflanze hältst und ganz leicht den Stiel eines ihrer Blätter schüttelst.
    • Du solltest sehen können, dass ein paar Spinnmilben auf das Papier fallen. Mit einer Lupe kannst du sie genauer untersuchen.
    • Spinnmilben gibt es in unterschiedlichen Farben, von rot über grün und gelb bis hin zu braun. Sie haben acht Beine und bewegen sich eher langsam.
    • Achte vor allem auf Spinnmilben mit Punkten auf dem Rücken – diese nennt man entsprechend Zweipunkt-Spinnmilben und sie sind besonders hartnäckig. [1]
    • Achte vor allem auf möglichen Befall an Minirosen, Obstbäumen, Bananen, Begonien in Töpfen, Bohnen, Minze, breitblättrigen Kräutern, Erdbeeren, Wachsblumen und Zimmerpflanzen.
    • Die Zweipunkt-Spinnmilbe ist dafür bekannt, dass sie über hundert unterschiedliche Pflanzenarten befällt.
  4. Bei diesen Bedingungen richten Spinnmilben die größten Schäden an, denn sie haben Durst und suchen die Feuchtigkeit der Pflanzen. Das bedeutet auch, dass sie extrem von allem angezogen werden, was unter oder hinter Glas wächst, wie etwa Pflanzen auf deinen Fensterbänken.
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Benutz biologische Methoden

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  1. Sammle alle Blätter auf, die von der Pflanze abgefallen sind, und zupf stark angegriffene Blätter ab. So verhinderst du, dass die Milben sich auf andere Pflanzen in der Nähe ausbreiten können. Verbrenn die betroffenen Blätter oder steck sie in einen dicht verschließbaren Plastikbeutel und wirf diesen in den Müll.
    • Wenn eine ganze Pflanze befallen ist, solltest du erwägen, sie zu entsorgen. So verringerst du das Risiko, dass auch andere Pflanzen irreparabel geschädigt werden.
    • Gieß betroffene Pflanzen nur von oben und entfern geschädigte Teile sofort, wenn du sie siehst.
  2. Das ist vermutlich nicht nur die einfachste, sondern auch die am wenigsten toxische effektive Methode, Spinnmilben loszuwerden.
    • Du kannst dafür entweder einfach Wasser verwenden oder eine Mischung aus lauwarmem Wasser und einem sehr milden Spülmittel oder Reiniger. Benutz nicht mehr als drei Esslöffel Spülmittel pro vier Liter Wasser. [2] Du kannst auch jede andere Seife benutzen, aber Olivenseife ist besonders effektiv. Du kannst auch einen Reiniger mit Insektiziden benutzen.
    • Tauch einen Schwamm in das Wasser und wisch damit die einzelnen Blätter ab oder füll das Wasser in eine Sprühflasche und besprüh die Unterseiten der Blätter.
    • Sollte der Befall sich damit nicht erledigt haben, trag die Lösung sechs Tage später erneut auf. Beachte dabei, dass manche Pflanzen sehr empfindlich auf Seife und Reiniger reagieren, deshalb solltest du die Lösung erst an einer kleinen Stelle ausprobieren, bevor du die ganze Pflanze damit besprühst.
  3. Es gibt eine Reihe kommerzieller Produkte gegen Spinnmilben, die auf natürlichen Wirkstoffen basieren, um die Milben abzutöten, dabei aber die Pflanze und andere Insekten nicht zu schädigen. Die gängigsten sind die folgenden:
    • Pyrethrum ist ein natürliches Pestizid, das aus einer der Chrysantheme ähnlichen Pflanze gewonnen wird. Es ist das beste Mittel, um einen anfänglichen Befall mit Spinnmilben zu bekämpfen, aber manche Arten sind mittlerweile resistent dagegen, deshalb solltest du deine Pflanzen nach dem Besprühen gut im Auge behalten.
    • Cinnamite ist ein ungefährliches Pestizid, das aus Zimtöl gewonnen wird. Es ist zwar sehr sicher in der Verwendung und tötet Spinnmilben effektiv ab, es zerstört aber nicht ihre Eier. Du musst es also etwa zwei Wochen lang alle drei Tage ausbringen, um sicherzugehen, dass alle frisch geschlüpften Milben ebenfalls absterben.
    • Neemöl ist ein Milbenbekämpfungsmittel aus den Nüssen des Neembaums. Man kann damit hervorragend vorhandenen Befall bekämpfen, es wirkt aber auch als Repellent und Mittel gegen Pulverschimmel. [3]
    • Rosmarinöl ist ebenfalls ein effektives biologisches Pestizid. Besprüh die Blätter einer infizierten Pflanze mit einer Lösung aus Rosmarinöl und Wasser. Das Rosmarinöl wird die Milben töten, schadet aber den nützlichen räuberischen Insekten nicht. [1]
  4. Setz eine Sprühdüse auf deinen Gartenschlauch und spritz damit befallene Pflanzen in deinem Garten ab. Sorg für einen hohen Wasserdruck und sprüh besonders auf die Unterseiten der Blätter. Du solltest die Milben einfach wegwaschen können.
  5. Wenn du dein eigenes Milbenbekämpfungsmittel herstellen willst, kannst du das in Form eines Kräutertees mit einem Esslöffel gemahlenem Zimt, einem Esslöffel gemahlenen Nelken und zwei Esslöffeln italienischer Gewürzmischung auf einem Liter Wasser tun.
    • Bring das Wasser zum Kochen und nimm es dann von der Platte. Wenn es sich etwas abgekühlt hat, gib zwei Esslöffel frischen zerstoßenen Knoblauch hinein. Lass die Flüssigkeit ziehen, bis sie vollständig abgekühlt ist und lass sie dann durch einen Kaffeefilter laufen.
    • Gib einen Spritzer Spülmittel in die Lösung und füll sie in eine Sprühflasche. Besprüh die Unterseite des befallenen Blattes zwei Wochen lang alle drei Tage damit. Das sollte die Milben abtöten.
  6. Fettsäuren oder Kaliumsalze wirken leicht scheuernd gegen Milben. Trag diese Mittel am späten Nachmittag auf, damit die Feuchtigkeit möglichst lange auf der Pflanze verbleibt und die Milben erreicht.
    • Besprüh besonders empfindliche Pflanzen am Abend mit Wasser, um ihnen eine kühlere und feuchtere Umgebung zu bieten. Das hilft gut gegen Spinnmilben, die es warm und trocken mögen.
  7. Lass den Milben keine Rückzugsmöglichkeiten und Startrampen, um die Pflanzen anzugreifen, die du in deinem Garten haben möchtest.
    • Entfern vor allem alle breitblättrigen Unkräuter.
    • Entfern alle Rückstände nach der Erntezeit. Dazu gehören Pflanzenstümpfe, Laub und alle anderen Reste der Pflanzen.
  8. Räuberische Insekten wie Florfliegenlarven, räuberische Blasenfüßer und Marienkäfer können die Milbenpopulation entscheidend dezimieren, wenn sie sich in deinem Garten wohlfühlen. Leider entsteht ein Befall mit Milben aber meist dadurch, dass ihre natürlichen Fressfeinde durch Pestizide ausgerottet wurden. Du solltest also auf jeden Fall auf Pestizide wie Carbaryl, Malathion und Imidacloprid verzichten. [4]
    • Du kannst diese Insekten sogar online, in Gartencentern oder über Anzeigen in Gartenmagazinen kaufen. Alternativ kannst du aber auch einfach Kräuter wie Amaranth und Gurkenkraut anpflanzen,um sie auf natürlichem Weg in deinen Garten zu locken.
    • Bitte den Lieferanten um detaillierte Informationen, wie du räuberische Insekten am besten einsetzt. Bei gemischter Bepflanzung wirst du mit ihnen generell weniger Erfolg haben.
    • Auch räuberische Milben fressen Spinnmilben. Schau im Gartencenter nach Phytoseiulus persimilis (der Name kann leicht variieren, frag am besten nach) oder anderen räuberischen Milbenarten und befolg die mitgelieferte Anleitung.
    • Unter den richtigen Bedingungen können räuberische Milben eine Population Spinnmilben ausrotten. Marienkäfer lassen räuberische Milben interessanterweise in Ruhe und fressen nur die Spinnmilben!
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Benutz Chemikalien

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  1. Isopropylalkohol tötet Spinnmilben effektiv ab. Gib einfach etwas Reinigungsalkohol auf ein sauberes Tuch und wisch damit die Unterseiten der Blätter der befallenen Pflanzen ab.
  2. Du bekommst im Baumarkt oder Gartencenter spezielle Sprays und Flüssigkeiten gegen die Schädlinge. Verwende sie gemäß den Angaben auf der Packung.
    • Wenn du bestimmte Chemikalien wie Dienochlor, Dicofol, Azocyclotin, Fenbutatin, Bromopropylat oder Propagat verwendest, solltest du dasselbe Produkt nicht öfter als drei Mal pro Saison anwenden. So verringerst du das Risiko, dass die Milben resistent gegen die Chemikalien werden.
  3. Du kannst auch flüssigen Schwefel versprühen, um Spinnmilben abzutöten. Benutz kein Schwefelpulver, denn es könnte in die Luft gelangen und du könntest es einatmen. Versprüh flüssigen Schwefel jedoch nicht innerhalb von 30 Tagen nach der Verwendung eins Öls und nicht bei Temperaturen über 32 Grad. [5]
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Tipps

  • Manche Spinnmilben kann man mit bloßem Auge erkennen, andere sind beinahe mikroskopisch klein und man kann sie nicht so leicht sehen, wenn es sich nur um ein paar handelt. Ein großer Befall sollte sich aber trotzdem erkennen lassen. Benutz zum Beispiel eine Lupe, um die Schädlinge zu entdecken!
  • Es gibt unterschiedliche Arten von Spinnmilben. Als Verwandte der achtbeinigen Arachniden können sie Fäden um ihre Futterplätze herum spinnen, die sie schützen und ihnen die Fortbewegung erleichtern. Die Tetranychidae sind besonders schädlich für Pflanzen, weil sie einzelne Pflanzenzellen punktieren und die Flüssigkeit heraussaugen. Die Zellen füllen sich daraufhin mit Luft. Die gemeine Spinnmilbe ist dabei die häufigste. Sie befällt Gärten, Gewächshäuser und Zimmerpflanzen.
  • Spinnmilben können rot sein oder auch nicht. Gärtner fassen sie häufig alle unter einer Bezeichnung zusammen, unabhängig von ihrer Farbe, da sie sich sehr ähnlich sind und ähnliche Schäden anrichten.
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Warnungen

  • Es ist besser, Spinnmilben mit biologischen Methoden zu bekämpfen als mit Pestiziden. Das liegt daran, dass Milben sehr schnell resistent gegen Pestizide werden.
  • Denk daran, dass der Einsatz von Pestiziden auch räuberische Insekten betreffen würde, die andernfalls den Befall vielleicht allein in den Griff bekommen hätten. Benutz Pestizide nur sehr sparsam und vorsichtig.
  • Manche Pflanzenviren werden durch Milben übertragen. Das ist ein weiterer guter Grund, die Milben loszuwerden.
  • Es kann ganz schön schwierig sein, Milben loszuwerden. Sei konsequent und versuch, den Milben kein angenehmes Klima zu schaffen (durch Wärme, Rückzugsmöglichkeiten und ein bisschen Feuchtigkeit oder extreme Trockenheit bei anderen Arten).
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Referenzen

  1. 1,0 1,1 http://homeguides.sfgate.com/organic-ways-rid-spider-mites-78260.html
  2. http://homeguides.sfgate.com/organic-ways-rid-spider-mites-78260.html
  3. http://www.aos.org/orchids/orchid-pests-diseases/neem-oil.aspx
  4. http://extension.colostate.edu/topic-areas/insects/spider-mites-5-507/
  5. http://ipm.ucanr.edu/PMG/PESTNOTES/pn7405.html
  6. Michael McCaskey, Gardening for Dummies , S. 192, (1996), ISBN 1-56884-644-4 – Forschungsquelle
  7. Judy McMaugh, What Garden Pest or Disease Is That? , (1994), ISBN 1-86302-394-1 – Forschungsquelle
  8. Ruud Kleinpaste, A Mite Destructive , S. 42-45, Growing Today , February 2005 – Forschungsquelle

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