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Ein Hämatom ist eine örtlich begrenzte Ansammlung von Blut unterhalb der Haut, die wie eine rötlich-blaue Schwellung (Bluterguss) aussieht. Ursache ist normalerweise ein stumpfes Trauma, aufgrund dessen die Blutgefäße platzen und Blut entweicht. Ein großes Hämatom kann gefährlich sein, denn es übt Druck auf die Blutgefäße aus und kann den Blutfluss behindern. Es wird zwar empfohlen, zum Arzt zu gehen, aber du kannst auch daheim einiges tun, um ein mildes oder moderates Hämatom selbst zu heilen.

Methode 1
Methode 1 von 4:

Behandlung eines Hämatoms

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  1. Muskelaktivität und Bewegungen können zu Reizungen führen und den Druck auf das weiche Gewebe verstärken. Das wiederum kann zu einer Entzündung führen und das Hämatom verschlimmern. Ruhe dich in den ersten 48 Stunden nach der Verletzung aus, wenn du kannst. [1]
    • Wenn du den betroffenen Körperteil in einer normalen anatomischen Position (auf dem Rücken liegend, Handflächen und Füße zeigen nach vorne) stilllegst, unterstützt das den Heilungsprozess und beugt weiteren Schäden vor. Das ist besonders bei Extremitäten und Gelenken der Fall.
  2. Mache das direkt danach und wiederhole es in den ersten 48 Stunden nach der Verletzung alle paar Stunden. Lege ein Ice Pack auf die betroffene Stelle, sobald du bemerkst, dass sich ein Hämatom bildet. Die niedrige Temperatur verlangsamt die Durchblutung und hemmt damit den Bluterguss. Halte das Ice Pack nicht länger als 15 bis 20 Minuten am Stück auf die Stelle, um das Gewebe nicht zu schädigen. Wickle das Ice Pack in Stoff, um Gefrierbrand vorzubeugen. [2]
    • Die kalte Temperatur sorgt dafür, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen. Die Schwellung wird gelindert und es sammelt sich weniger Blut unter der Haut.
    • Das kann auch potenziellen Gewebeschäden vorbeugen, deren Ursache verminderter Sauerstoffzufluss an die verletzte Stelle ist.
  3. Das ist besonders bei Extremitäten hilfreich. Wenn du die Stelle, an der das Hämatom ist, hochlagerst, fließt weniger Blut dorthin. Das minimiert die Schwellung und das Hämatom wird nicht größer. [3] Lagere die Stelle mit Kissen oder Decken hoch.
    • Lagere die verletzte Stelle oberhalb deines Herzens, wenn du kannst.
  4. Wickle einen Druckverband sanft um die verletzte Stelle. Wickle nicht zu fest. Du willst, dass die Bandage fest an der Haut sitzt, ohne die Durchblutung abzuschneiden. Es soll nicht kribbeln und auch nicht in die Haut schneiden. Zu viel Druck kann die Schwellung um das Hämatom und den Bluterguss verschlimmern. [4]
  5. Verwende ein Heat Pack oder einen Waschlappen, den du in warmes Wasser getaucht hast. [5] Warme Kompressen sind während der Heilungsphase besser, weil sie die Blutgefäße weiten, damit die Durchblutung antreiben und für die Reparatur nötige Nährstoffe an die Stelle befördern.
    • Wie eine warme Kompresse lindert auch ein warmes Bad die Schmerzen und verbessert die Durchblutung.
    • Die bessere Durchblutung aufgrund der Wärme kann Abfallstoffe von der verletzten Stelle abtransportieren und die Heilung beschleunigen.
    • Du findest die Wärme vielleicht sogar angenehm, wenn deine Verletzung sehr schmerzhaft ist.

    Warnung: Verwende direkt nach der Verletzung keine warme Kompresse. Zu weite Blutgefäße führen in frühen Stadien nur zu mehr Schaden. Massiere die Stelle auch nicht, denn das kann die Heilung verlangsamen.

  6. Wenn du Schmerzen hast, kannst du Paracetamol nehmen. Nimm keine Aspirin, denn das kann die Blutung verlängern. [6] Halte dich an die Dosierungsanweisungen in der Packungsbeilage.
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Methode 2
Methode 2 von 4:

Hämatom durch die Ernährung heilen

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  1. Das hilft dem Gewebe dabei, sich zu reparieren. [7] Tierische Produkte liefern typischerweise mehr Protein als pflanzliche. Hier sind ein paar Beispiele für gesunde Proteine, die die Heilung fördern
    • Whey Protein
    • Thunfisch
    • Wildlachs
    • Heilbutt
    • Pochiertes Ei
    • Pute und Hühnchenbrust
    • Hüttenkäse
  2. Ein Mangel an Vitamin B12 sorgt dafür, dass du leichter blaue Flecken bekommst. [8] Das gilt besonders für Vegetarier. Pflanzliche Lebensmittel haben kein Vitamin B12, wenn sie damit nicht angereichert wurden. Als Veganer oder Vegetarier kannst du deinen Arzt oder Ernährungsberater fragen, ob du zusätzlich Vitamin B12 nehmen sollst.
    • B12 ist in vielen tierischen Produkten, wie Innereien (Rindsleber), Meeresfrüchten (Muscheln), Fleisch, Geflügel, Eiern, Milch und anderen Milchprodukten, manchen Müslisorten und Nährhefe.
  3. Ausreichend Vitamin C ist wichtig, damit der Körper heilen und beschädigtes Gewebe reparieren kann. Gute Quellen sind Cantaloupe-Melonen, Zitrusfrüchte, Beeren, Wassermelonen, Brokkoli, Blumenkohl, Paprika, Spinat, Kürbis, Tomaten und Kartoffeln. [9]
    • Durch eine ausgewogene Ernährung nimmst du in der Regel genug Vitamin C zu dir. Nahrungsergänzungsmittel werden nur unter besonderen Umständen verschrieben, wie bei Unterernährung und einer Schwangerschaft.
  4. Bei Erwachsenen ist ein Mangel selten. Wenn du aber einen Mangel hast, kann das zu einer gestörten Blutgerinnung oder anderen Blutproblemen führen, was Hämatome verschlimmert. Ein Mangel an Vitamin K kann durch eine Krankheit bedingt sein, wie Diabetes, Zöliakie und Mukoviszidose. Sprich mit deinem Arzt, wenn du einen Mangel an Vitamin K vermutest. [10]
    • Viel Vitamin K ist in grünem Blattgemüse (wie Mangold, Kohl, Petersilie und Spinat), Brokkoli, Rosenkohl, grünen Bohnen, Avocados und Kiwi.
    • Fermentierte Milch, auch Joghurt, Käse und fermentiertes Soja, auch Miso und Nattō, enthalten ebenfalls viel Vitamin K.
  5. Das kann die Durchblutung verbessern und deinem Körper dabei helfen, die Verletzung zu heilen. [11] Es hängt von deiner körperlichen Aktivität, deiner Größe und deiner Gesundheit ab, wie viel Wasser du trinken musst. Männer sollten ungefähr dreieinhalb Liter am Tag trinken, Frauen zweieinhalb Liter. [12]
    • Wasser ist besser als jede andere Flüssigkeit. Ungesüßte Fruchtsäfte und entkoffeinierter Tee sind auch okay und können in Maßen sicher konsumiert werden, du solltest dich aber eher an Wasser halten.
    • Man kann auch zu viel Wasser trinken, also zwinge dich nicht zu trinken, wenn du keinen Durst hast. Wenn du zu viel trinkst, kann es zu einer gefährlichen Elektrolytimbalance führen.
  6. Das ist ein Gewürz, das in der traditionellen Medizin schon lange verwendet wird, um Entzündungen zu lindern und die Wundheilung zu fördern. Wenn du Kurkuma isst oder ein Kurkuma-Produkt zur äußeren Behandlung verwendest, hilft dir das beim Heilen. [13]
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Methode 3
Methode 3 von 4:

Verstehe was los ist

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  1. Ein Hämatom entsteht, wenn Blut aus den Blutgefäßen fließt und sich unter der Haut oder zwischen zwei Gewebeschichten ansammelt. [14] Es gibt viele verschiedene Hämatome und sie werden abhängig von der Stelle, an der sie auftreten, unterschiedlich genannt. Hier sind ein paar Arten:
  2. Die Symptome eines Hämatoms hängen davon ab, wo und wie groß es ist. Hier sind Symptome, die beim durchschnittlichen Hämatom oft auftreten: [18]
    • Schmerzen sind das häufigste Symptom eines Hämatoms. Die Ursache ist, dass das betroffene Gewebe entzündet ist.
    • Wenn das Gewebe mit Blut geschwemmt wird, entzündet es sich und kann im späteren Verlauf anschwellen.
    • Die Ursache für eine Rötung an der Stelle, an der sich das Hämatom bildet, ist, dass sich das Blut unter der Hautoberfläche anstaut (subdermales Hämatom) und die Stelle entzündet ist.
    • Schlimme innere Hämatome können zu ernsteren Symptomen führen, wie Kopfschmerzen und Verwirrung, Bewusstlosigkeit oder Schwäche in den Gliedmaßen. Gehe mit solchen Symptomen sofort zum Arzt. [19]
  3. Eine der Hauptursachen für ein Hämatom ist ein Trauma. Du hast vielleicht oft Hämatome, wenn du Kontaktsport betreibst, wie Kampfsport, Boxen oder Rugby. Es gibt aber auch andere Ursachen. Häufige Risikofaktoren sind: [20]
    • Blutungsstörungen, wie Hämophilie oder das Willebrand-Jürgens-Syndrom.
    • Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, wie Aspirin oder Warfarin.
    • Vitaminmangel, beispielsweise Vitamin C, B12 oder K.
    • Alter. Ältere Leute haben dünnere, empfindlichere Haut und daher ein höheres Risiko für Blutergüsse und Hämatome.
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Methode 4
Methode 4 von 4:

Wann solltest du zum Arzt gehen?

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  1. 1
    Gehe zum Arzt, wenn das Hämatom schlimmer wird. Ein mildes oder moderates Hämatom kannst du daheim behandeln. Wenn es größer oder schmerzhafter wird, dann könnte es ernst sein. Gehe zum Arzt, damit das Hämatom nicht schlimmer wird. [21]
    • Vielleicht brauchst du eine Röntgenaufnahme oder ein CT, um schlimmere Verletzungen auszuschließen.
    • Unbehandelte Hämatome können ernste und langfristige Auswirkungen haben.
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    Gehe zum Arzt, wenn du eine traumatische Kopfverletzung hast. Wenn du ein Hämatom am Kopf oder Hals aufgrund eines Unfalls oder einer Verletzung hast, dann gehe zum Arzt, um eine Gehirnerschütterung oder andere schlimme Erkrankung auszuschließen. Unbehandelte Kopfverletzungen können zu bleibenden Schäden führen und manche sehr fatal sein. [22]
    • Wenn du verwirrt bist, Kopfschmerzen hast, dir schlecht ist oder du erbrechen musst, du schläfrig bist, bewusstlos wirst oder Stimmungsschwankungen hast, dann gehe sofort zum Arzt.
  3. 3
    Sprich mit deinem Arzt darüber, wenn dein Hämatom nach einer Woche nicht besser wird. Ein mildes bis moderates Hämatom tritt nach einer Verletzung häufig auf und sollte nach einem Tag bereits besser werden. Wenn es nach sieben Tagen nicht besser wird, könnte das ein Zeichen für eine schlimme Verletzung oder ein größeres gesundheitliches Problem sein. Frage deinen Arzt, welche Behandlung er empfiehlt. [23]
    • Dein Arzt empfiehlt dir vielleicht, in die Notaufnahme zu gehen, um das abklären zu lassen.
    • Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente, für die dein Arzt dir ein Rezept ausstellen kann, die die Durchblutung fördern und dadurch das Hämatom heilen.
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    Gehe zum Arzt, wenn du auf ein Medikament reagierst. Manche reagieren auf Schmerzmittel oder rezeptpflichtige Medikamente zur Behandlung von Hämatomen. Wenn du Symptome einer allergischen Reaktion oder Nebenwirkungen auf eingenommene Medikamente hast, dann gehe zum Arzt und lasse abklären, dass es nichts Ernstes ist. [24]
    • Dein Arzt verschreibt dir vielleicht ein anderes Medikament, um die Nebenwirkungen zu lindern.
    • Symptome einer starken allergischen Reaktion sind Ausschlag, Nesselsucht, Fieber, Kurzatmigkeit, Keuchen und juckende, tränende Augen.
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Tipps

  • Dieser Artikel bezieht sich nur auf leichte Hämatome, die durch eine leichte Verletzung des Weichteilgewebes hervorgerufen wurden. Sie ersetzen keinen professionellen, ärztlichen Rat.
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Warnungen

  • Gehe sofort zum Arzt, wenn du Stimmungsschwankungen hast, bewusstlos wirst, verwirrt bist, Kopfschmerzen hast, dir schlecht ist oder du erbrichst oder nach einer Verletzung, besonders einer Kopfverletzung, schläfrig bist. [25]
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