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Es hat viele Vorteile für dich und dein Kaninchen, wenn du es sterilisieren bzw. kastrieren lässt. Obwohl der Eingriff nur klein ist, willst du doch vermeiden, dass die Eingriffswunde nicht richtig abheilt. Du solltest dich also rechtzeitig vorbereiten, sodass die Versorgung nach der Operation so einfach wie möglich ist. Sofort nach dem du nach Hause gekommen bist, solltest du dein Kaninchen in eine gemütliche und sichere Umgebung setzen. Normalerweise beträgt nach einem Eingriff die Erholungszeit für Kaninchen nach zehn Tage und während dieser Zeit solltest du die angemessene medizinische Pflege leisten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Einen Plan für die Pflege nach dem Eingriff erstellen

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  1. Wenn du dein Tier zur OP bringst, achte darauf, dass du mit deinem Tierarzt genau über die Behandlung des Kaninchens sprichst. Dein Veterinär wird dir Anweisungen geben, wie du dich um dein Tier kümmern solltest. Falls du also Zweifel hast, befolge die Anweisungen deines Tierarztes. Einige Fragen, die du ihm stellen solltest, sind zum Beispiel:
    • „Welche Art von Schmerzmittel wird mein Kaninchen bekommen?“
    • „Um welche Uhrzeit soll ich mein Kaninchen wieder abholen?“
    • „Wie lange dauert der Heilungsprozess bei meinem Kaninchen?“
    • „Welches Futter soll ich meinem Tier nach der OP geben?“ [1]
  2. Säubere den Käfig deines Tieres gründlich, bevor du es nach Hause bringst. Du willst es in eine saubere Umgebung bringen, um Infektionen zu vermeiden. Entferne Staub, Heu oder Streu und ersetze es mit Zeitungspapier oder einem Tuch. Auf diese Weise hältst du die Wunde während des Heilungsprozesses sauber. Wenn dein Kaninchen genesen ist (oder die Fäden gezogen worden sind), kannst du wieder die gewohnte Streu benutzen.
    • Du kannst den Käfig mit einer Mischung aus einem Teil Essig und vier Teilen Wasser desinfizieren. Benutze ein sauberes Tuch, um die Käfigwände und –boden abzuwischen.
    • Sterilisiere Wassernäpfe und Spielzeuge mit heißem Wasser. Du kannst das Wasser kochen lassen, bevor du es für eine Minute ruhen lässt. Gieße dann das Wasser über Näpfe und Spielzeuge.
  3. Obwohl du vielleicht ein Kaninchen hast, das draußen lebt, willst du während des Heilungsprozesses das Tier ins Haus holen. Auf diese Weise kannst du das Kaninchen besser beobachten, während du sicherstellst, dass sich das Tier in einer sicheren, sauberen Umgebung erholt. Du solltest für das Gehege ein warmes, ruhiges Plätzchen im Haus finden. Du kannst den Käfig in deiner Küche, der Garage oder in deinem Schlafzimmer aufstellen, so lange der Raum warm ist.
  4. Obwohl du den meisten Tieren vor einem Eingriff nichts mehr zu fressen geben würdest, sind Kaninchen doch ein besonderer Fall. Du musst dem Tier vor der OP etwas zu fressen geben. Das liegt daran, dass Kaninchen nicht erbrechen können und ihr schneller Stoffwechsel bedeutet, dass die Tiere fast immer etwas im Magen haben müssen. [2]
    • Wenn du vom Tierarzthelfer oder dem Veterinär gebeten wirst, dein Kaninchen nicht zu füttern, ist es besser, du suchst dir einen anderen Tierarzt. Obwohl es generell der Wahrheit entspricht, dass du Tiere vor einer OP nicht füttern solltest, sind Kaninchen doch eine Ausnahme. Die Anweisung deines Tierarztes könnte daher ein Hinweis darauf sein, dass er nicht viel Erfahrung mit der Pflege dieses Tieres hat. [3] [4]
  5. Wenn dein Kaninchen ein Lieblingsleckerli hat, nimm es zur Tierarztpraxis mit. Frage deinen Veterinär, ob er deinem Tier das Futter nach der OP geben kann. Es ist wichtig, dass dein Kaninchen wieder frisst, sobald die Narkose nachlässt. Mit seinem Lieblingsfressen kannst du das Tier leichter zur Nahrungsaufnahme animieren. [5]
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Dein Kaninchen nach Hause bringen

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  1. Nimm eine warme Wasserflasche und wickle sie in Geschirrtücher. Platziere die Wasserflasche in die Transportbox, wenn du dein Kaninchen nach Hause bringst. Wenn du Daheim bist, erwärme die Flasche erneut und lege sie in den Käfig. Dein Tier kann sich so an der Flasche aufwärmen. Du solltest keine elektrische Wärmequelle benutzen, da diese Verbrennungen verursachen oder das Tier im schlimmsten Fall durch einen Stromschlag töten können. Du kannst auch eine dünne Decke in den Käfig legen. [6]
  2. Kaninchen können untereinander aggressiv werden. Obwohl das Sterilisieren bzw. Kastrieren das Tier ruhiger macht, kann dein Kaninchen durch andere Käfiggenossen während des Heilungsprozesses verletzt werden. Das gilt besonders dann, wenn du männliche und weibliche Tiere im gleichen Käfig hältst.
    • Bis zu vier Wochen nach dem Eingriff kann ein männliches Kaninchen weibliche Tiere schwängern. Während dieser Zeit werden sich die Hoden dunkel verfärben und schrumpfen, bis sie verschwunden sind, das ist normal. Wenn die Hoden nicht mehr sichtbar sind, kannst du weibliche und männliche Tiere wieder zusammen halten.
    • Sterilisierte Weibchen können durch Männchen (selbst kastrierte Tiere) verletzt werden. Halte Weibchen von Männchen getrennt, bis die Fäden gezogen wurden.
  3. Obwohl ein männliches Kaninchen sofort anfangen kann zu fressen, kann ein Weibchen ihren Appetit verlieren. Es ist absolut notwendig, dass dein Tier spätestens einen Tag nach der OP wieder frisst. Versuche, dem Tier Leckerli oder anderes Lieblingsfutter zu geben.
    • Wenn es immer noch nicht fressen will, mixe in einem Mixer ein Teil Pellets mit zwei Teilen Wasser und benutze eine Spritze, um das Kaninchen mit dem Brei zu füttern. Verabreiche das Fressen nur in Erbsengröße durch den Maulwinkel. [7]
    • Wenn dein Haustier 12 Stunden nach der OP immer noch nichts gefressen hat, rufe den Tierarzt an.
  4. Wenn das Tier immer noch seine Fäden hat, sollte es nicht wild herumhoppeln. Das wird nur die Chance erhöhen, dass sich die Naht öffnet. Halte während dieser Zeit Hunde und Katzen vom Kaninchenkäfig entfernt. Nimm das Kaninchen nicht aus seinem Käfig heraus oder lasse es durch das Haus hoppeln. Es ist am besten, wenn du das Tier nach dem Eingriff nicht zu oft anfasst, obwohl du es streicheln kannst und ihm Leckerli geben darfst.
    • Ein weibliches Kaninchen wird sich nach der Operation für die ersten 24 Stunden in der Ecke des Käfigs verstecken. Das ist normal. Lass das Tier alleine und fasse es nicht an. Wenn sich das Kaninchen aber länger als einen Tag so verhält, solltest du den Tierarzt anrufen.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Deinem Kaninchen helfen, zu genesen

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  1. Dein Kaninchen kann an seinen Fäden ziehen oder daran kratzen, weil die Stelle juckt oder gereizt ist. Falte ein kleines Küchentuch zusammen und lege es über den Verband. Benutze dann einen elastischen Verband, um das Tuch an Ort und Stelle zu halten. Solange dein Tier atmen kann, ist alles gut. [8]
    • Wenn du keinen elastischen Verband hast, kannst du das Bein einer alten Strumpfhose abschneiden und zu einem Verband umfunktionieren.
  2. Dein Tierarzt wird deinem Kaninchen ein Schmerzmittel verschreiben. Befolge die Anweisungen des Arztes und achte darauf, dass dein Tier die richtige Dosis zur richtigen Zeit erhält. Das ist besonders wichtig, wenn einem weiblichen Kaninchen die Eierstöcke entfernt wurden, da dieser Eingriff schmerzhafter als eine Kastration ist. [9] Dein Kaninchen kann entweder mit Spritzen oder Tabletten weiterbehandelt werden, die du dem Tier verabreichen musst. Wenn du dich unwohl bei dem Gedanken fühlst, dass du deinem Kaninchen eine Spritze setzen sollst, frage deinen Tierarzt, dir Tabletten zu verschreiben.
    • Dein Kaninchen kann zögern, die Tablette zu schlucken. Du kannst versuchen, das Mittel in ein wenig Fressen zu verstecken oder du löst es in ein wenig Wasser auf. Benutze dann eine Spritze zum Füttern, um dem Kaninchen seine Medizin durch den Mundwinkel zu geben.
    • Injektionen von Schmerzmitteln werden in das subkutane Fettgewebe des Kaninchens gesetzt. Das bedeutet, dass das Mittel nur unter die Haut des Tiers gebracht werden muss. Wenn du Injektionen verschrieben bekommen hast, frage deinen Tierarzt, ob er dir zeigen kann, wie du diese richtig setzt.
    • Frage deinen Tierarzt, wann er deinem Kaninchen zu letzt Schmerzmittel verabreicht hat. Oft geben Veterinäre dem Tier eine Dosis, kurz bevor du es wieder nach Hause bringen darfst. [10]
  3. Besuche deinen Tierarzt erneut, um die Fäden ziehen zu lassen. Normalerweise findet diese Untersuchung zehn Tage nach der OP statt. Dein Veterinär wird das Tier untersuchen, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess gut voranschreitet. Sage dem Tierarzt, wenn du Folgendes bemerkt hast:
    • Eine Naht, die blutig oder eiterig ist
    • Eine offene Wunder oder offene Stellen an der Naht
    • Durchfall
    • Fehlende Energie oder die Weigerung, die Käfigecke zu verlassen
    • Ein Geräusch, das nach Zähneknirschen klingt
    • Verlust von Körperwärme
    • Ausfluss oder Schwellung in der Nähe der Hoden (bei Männchen)
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Tipps

  • Gib deinem Kaninchen nach der OP viele Leckerli.
  • Befolge genau die Anweisungen deines Veterinärs.
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Warnungen

  • Vor dem Eingriff solltest du sicherstellen, dass dein Tierarzt Erfahrung mit der OP von Kaninchen hat. [11]
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