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Viele Hobbyköche sind schwer enttäuscht, wenn sie ein perfektes Rezept gefunden haben, aber feststellen müssen, dass es für die doppelte Menge geschrieben ist, die eigentlich benötigt wird. Viele Rezepte kann man halbieren, wenn man einige Grundlagen dazu kennt, mit dem folgenden Artikel als Hilfe kann man trotzdem das perfekte Rezept zubereiten, ohne viel zuviel übrig zu behalten.

Teil 1
Teil 1 von 3:

Grundlagen zum Halbieren von Rezepten

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  1. So wie bei jeder Zubereitung liest man zuerst die Zutatenliste und die Anweisungen einmal komplett und sorgfältig durch. Dabei stellt man schon fest, welche Zutaten auf jeden Fall in der Menge halbiert werden müssen, und welche eine untergeordnete Rolle spielen. Man erkennt dabei auch, wann welche Zutat verwendet wird und welche unter Umständen noch weiter reduziert, oder beibehalten werden muss.
  2. Die Liste durchgehen und die Menge dabei soweit sinnvoll halbieren. Bei ganzen Zutaten jeweils 1/2 rechnen, bei Gewichts- und Flüssigkeitsangaben durch 2 teilen.
    • Bei ganzen Zutaten, einfach die Menge dieser halbieren. Zum Beispiel, wenn im Originalrezept von 2 Äpfeln gesprochen wird, dann nur einen verwenden. Ein Rezept, in dem ein Apfel angegeben ist, wird dann auf einen halben Apfel reduziert.
    • Wenn Gewichte angegeben sind, wird die Menge durch 2 geteilt. Wenn z.B. im Originalrezept 450g Hackfleisch angegeben sind, werden nur 225g für das halbe Rezept verwendet.
    • Beim Halbieren von Mengen kann man sich wie folgt orientieren: [1]
      • 2 Esslöffel(30ml) anstatt von 60ml
      • 3 Esslöffel und einen Teelöffel(50ml) anstatt von 100ml
      • 4 Esslöffel(60ml) anstatt von 1/8l (125ml)
      • 5 Esslöffel(75ml) anstatt von 150ml
      • 6 Esslöffel(90ml) anstatt von 180ml
      • 1 1/2 Teelöffel(7,5ml) anstatt von 1 Esslöffel
      • 1/2 Teelöffel(2,5ml) anstatt von 1 Teelöffel(5ml)
      • 1/4 Teelöffel(1,25ml) anstatt von 1/2 Teelöffel (2,5ml)
      • 1/8 Teelöffel(0,6ml) anstatt von 1/4 Teelöffel (1,25ml)
      • 1 kleinen Spritzer anstatt 1/8 Teelöffel
  3. Besser etwas weniger verwenden als zuviel. Anstatt genau der Hälfte, sollte man lieber etwas weniger benutzen, speziell wenn man später noch nachwürzen kann. Es ist immer leichter noch nachzuwürzen, als versalzenes oder überwürztes Essen zu retten.
  4. Wenn eine spezielle Zutat auf der Liste nicht erhältlich ist, oder aus irgendeinem Grund nicht verwendet werden soll, wird ein Ersatz mit ähnlichen Eigenschaften benötigt. Herausfinden wie viel dieser Zutat nötig wäre, um die Originalmenge im Rezept zu ersetzen und dann diese Menge ebenfalls halbieren.
  5. Es ist einfacher das Rezept jetzt komplett neu zu schreiben. Man müsste sonst ständig beim Arbeiten wieder neu überlegen, welche Menge verwendet werden muss. Es lässt sich also leichter mit der korrigierten Version arbeiten, als ständig auf das Originalrezept zu schauen und umzurechnen.
    • Beim Umschreiben des Rezeptes besonders auf die Maßangaben in der Beschreibung achten. Zum Beispiel sind ein einem Originalrezept eventuell 2 Teelöffel Salz angegeben. Die Hälfte davon wird zu Anfang und die andere Hälfte am Ende der Zubereitung gebraucht. Die Anleitung würde in diesem Fall sicher lauten:" 1 Teelöffel Salz verwenden", später stände sicher geschrieben "das restliche Salz benutzen." Darum beim Umschreiben darauf achten, dass auch in der Beschreibung diesmal stände "1/2 Teelöffel Salz verwenden".
    • Die Kochzeiten und Pfannengrößen ebenfalls anpassen. Im Bereich Weitere Überlegungen wird detaillierter darauf eingegangen.
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Teil 2
Teil 2 von 3:

Problematische Zutaten

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  1. Eier gehören zu den Zutaten, die sich mit Abstand am schlechtesten halbieren lassen. Wenn man unbedingt eine ungerade Zahl Eier teilen möchte, gibt es dafür natürlich eine Möglichkeit. Die volle Menge in einen Messbecher schlagen, leicht verrühren, bis Eigelb und Eiweiß etwas vermischt sind. Dann die Hälfte der Menge im Becher für das Rezept abmessen. [2] [3]
    • Um ein halbes Ei von der vollen Menge abmessen zu können, misst man sich ab, wie viel Esslöffeln ein voll aufgeschlagenes Ei entspricht. Anschließend kann man die Hälfte der Menge abmessen und zur Rezeptur geben.
    • Ein normales großes Ei entspricht etwa 3 Esslöffeln(45ml) aufgeschlagenem Ei. Diese Faustformel sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man nicht mehr Eier als nötig aufschlagen möchte, oder die Menge vorher ausgerechnet werden soll.
    • Alternativ kann man auch Vollei aus dem Tetrapack verwenden. Auf den Kartons stehen meistens Mengenangaben, wie viel der Flüssigkeit einem ganzen oder halben Ei entspricht.
  2. Wenn in einem Rezept eine ganze Gewürzbeere angegeben ist, oder sich bestimmte Gewürze schwer teilen lassen, muss man diese mit einem Mörser und Stößel durchmalen. Anschließend dann die Hälfte der gemahlenen Gewürze abmessen und für das Rezept verwenden.
    • Wenn bekannt ist, wie viel gemahlenes Gewürz einem bestimmten Ganzen entspricht, kann man auch die Gewürze in Pulverform kaufen und verwenden, anstatt die Ganzen von Hand klein zu mahlen. Diese Verhältnisangaben kann man mitunter in Kochbüchern oder online finden. Hier einige Beispiele: [4]
      • 1 Stern Anis entspricht 1/2 Teelöffel gemahlenem Anis, also für die Hälfte 1/4 Teelöffel verwenden
      • 8cm Zimtstange entsprechen einem Teelöffel gemahlenem Zimt; also 1/2 Teelöffel verwenden
      • 3 ganze Nelken entsprechen 1/4 Teelöffel gemahlener Nelken, also 1/8 Teelöffel verwenden
      • 1 Knoblauchzehe entspricht 1/8 Teelöffel gemahlenem Knoblauch, also für die Hälfte nur eine Prise verwenden
      • 2,5 cm Vanilleschote entsprechen einem Teelöffel Vanilleextrakt, also 1/2 Teelöffel davon verwenden
  3. Wenn im Originalrezept ein Paket einer bestimmten Zutat angegeben ist, muss man ausmessen oder nachlesen wie viel in einer Verpackung ist. Anschließend kann man diese Menge halbieren und im neuen Rezept eintragen.
    • Auf vielen Paketen sind die Mengen angegeben. Wenn keine Menge vermerkt ist, muss man selber nachmessen.
    • Nicht versuchen, die Hälfte nach Augenmaß zu bestimmen. Besonders wenn man mit sensiblen Zutaten wie Hefe arbeitet, kann das schief gehen.
    • Ein normales Paket Trockenhefe wiegt normalerweise 7,5g 2 1/4 Teelöffel. [5] Die Hälfte davon wären 1,125 Teelöffel also 1 Teelöffel und eine kleine Prise.
  4. Speziell bei Zutaten, die sich schwer halbieren lassen, muss man eine Form davon suchen, die mit Messlöffel, Messbecher oder einem anderen Maß genau bestimmt werden kann. Die ganze Menge der Zutat dann abmessen und anschließend halbieren.
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Teil 3
Teil 3 von 3:

Weitere Überlegungen

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  1. Auch wenn das nicht immer notwendig ist, muss die halbe Menge eines Gerichtes häufig auch in einer kleineren Pfanne oder einem kleineren Topf zubereitet werden.
    • Als Grundsatz sollte man die Topf- oder Pfannengröße soweit reduzieren, dass die Zutaten wieder in gleicher Höhe darin liegen, wie im Originalrezept gefordert. In anderen Worten, wenn man eine große Backform halb voll mit Teig füllen muss, sollte eine kleinere Form so gewählt werden, dass der Teig zum Schluss wieder die gleiche Höhe hat.
    • Das ist hauptsächlich von Bedeutung, wenn die Speise in eine ganze Form passen muss, oder in einer bestimmten Höhe geschichtet wird. Wenn ein Rezept verwendet wird, bei dem ganze Portionen entstehen, kann man die Pfannen und Bleche frei wählen. Zum Beispiel, wenn man nur 12 Kekse anstatt 24 bäckt, kann man trotzdem das gleiche Backblech nehmen. es bleibt dann zwar etwas Platz frei, aber das berührt die Kekse nicht.
  2. Die Temperaturen bleiben fast immer gleich, auch wenn das Rezept halbiert wird. Die Temperatur sollte man als Konstante betrachten, anhand der man den Ablauf während des Kochens oder Backens beurteilen kann.
    • Wenn diese Daten für das Rezept wichtig sind, muss man auch die Kerntemperatur, z.B. bei Fleisch beachten. Wie die allgemeinen Gartemperaturen, wird auch die Kerntemperatur nicht halbiert, sie gibt an, wann das Fleisch gar ist.
    • Es gibt nur eine Ausnahme, und zwar wenn man mehrere Portionen der Speise auf einmal im Ofen zubereitet. In diesem Fall kann man die Temperatur um 10 bis 15 Grad Celsius erhöhen.
  3. Wenn man z.B. eine Speise bäckt, brät oder kocht, die nur halb so groß ist, wie im Originalrezept angegeben, muss man die Back- oder Kochzeit natürlich verkürzen. Die Zeit reduziert sich im Normalfall aber nie genau auf die Hälfte. Es dauert meist etwas länger, darum sollte man nach der Hälfte der Zeit beginnen die Speise zu beobachten und regelmäßig nachsehen.
    • Für eine Backrezept mit halber Menge(Kuchen, Brot oder Kekse) liegt die Backzeit normalerweise zwischen 2/3 und 3/4 der original angegebenen Zeit.
    • Halbierte Rezepte mit Fleisch oder Gemüse liegen im Normalfall knapp über der Hälfte der Zeit. Das gilt natürlich nicht, wenn die einzelnen Fleischstücke dieselbe Größe wie im Original haben und nur weniger verwendet werden. Mit anderen Worten gart 1kg Schmorbraten am Stück in der halben Zeit durch wie ein 2kg großes Stück. Aber die Fleischscheiben von 2 Hamburgern brauchen genau so lange zum Durchbraten, wie die von 4 Hamburgern.
  4. Während die meisten Rezepte ohne größere Probleme halbiert werden können, fällt es bei einigen doch schwer. Wenn ein Rezept besonders umständlich aufzuteilen ist, sollte man überlegen, ob man nicht lieber ein anderes verwendet, anstatt vielleicht das Gericht komplett zu verderben.
    • Feine Speisen wie Soufflés und viele Backwaren mit Hefe lassen sich in der Rezeptur schwer halbieren, da die chemischen Abläufe sich verändern, bzw. die Hefe nicht exakt genug abgemessen werden kann. Man kann mitunter Erfolg damit haben, aber das Risiko besteht immer, dass sich das Ergebnis jedes Mal etwas unterscheidet.
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Was du brauchst

  • Messbecher
  • Messlöffel
  • Küchenwaage
  • Stift, Schreibblock

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