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Wenn du ein schwangeres Kaninchen besitzt, wirst du wissen müssen, wie du das Tier vor, während und nach der Schwangerschaft richtig pflegen musst. Es ist wichtig zu wissen, was notwendig ist, um die Gesundheit des Weibchens und die sichere Geburt der Jungen sicherzustellen. Kaninchen sind für ihre Fruchtbarkeit bekannt, aber wie alle Mütter brauchen weibliche Kaninchen (auch als „Zibbe“ bekannt) viel Pflege und Unterstützung, damit die Trächtigkeit auch problemlos verläuft. Zum Glück kannst du viele Dinge tun, um sicherzustellen, dass die Trächtigkeit deines Kaninchens so reibungslos wie möglich verläuft. Zuerst solltest du eine mit Heu gefüllte Nistbox einrichten, in der sich das Kaninchen darauf vorbereiten kann, die Jungen sicher und angenehm auf die Welt zu bringen. Dann musst du dafür sorgen, dass sie es bequem hat und richtig gefüttert wird, bis die Geburt ansteht. Danach musst du dich um die Babys kümmern und dir überlegen, ob du sie behalten oder ein Zuhause für sie finden willst.

Methode 1
Methode 1 von 3:

Die passende Umgebung für die Geburt vorbereiten

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  1. Eine trächtige Zibbe kann bis zu 14 Babys auf einmal bekommen, was bedeutet, dass sie viel Platz braucht. Es ist ratsam, das Kaninchen in einem Käfig, einer Box oder einer Hütte zu halten, die mindestens 64–76 cm x 38 cm misst. So können sie und die Babys sich problemlos bewegen, ausstrecken und herumhoppeln. [1]
    • Wenn dein Kaninchen nicht schon bereits in einem Bereich von mindestens 64–76 cm x 38 cm lebt, ist es jetzt die Zeit, einen Kaninchenstall zu bauen oder zu kaufen. [2]
    • Der Bereich für deine trächtige Zibbe sollte recht geschützt sein mit so wenig grellen Lichtquellen, lauten Geräten oder störenden Ablenkungen wie möglich.
  2. Nimm eine kleine Holzbox, einen Karton oder einen anderen offenen Behälter und stell ihn in eine Ecke des Käfigs. Bedecke den Boden mit 7,5–15 cm weichem Heu. Achte darauf, dass darin genug Platz ist und der Behälter niedrig genug ist, dass das Kaninchen leicht rein und raus kann. Es wird sich in diesem Bereich aufhalten, bis es bereit für die Geburt ist. [3]
    • Du kannst deinem Kaninchen auch anderes angenehmes Nistmaterial anbieten, etwa Schichten aus alten Stofffetzen, Papiertücher oder geschreddertes Papier.
    • Das Nistmaterial sollte die neugeborenen Babys zudem warm halten. Dies ist wichtig für ihr Überleben.
    • Wenn du nicht sicher bist, welche Boxengröße du für dein trächtiges Kaninchen nehmen sollst, stell ihm mehrere Boxen verschiedener Größe zur Verfügung, damit es sich die passende aussuchen kann.
    • Kaninchen, die keinen dunklen Rückzugsort haben, sind gestresster, da sie ihre Jungen nicht verstecken können.

    Tipp: Ein günstiges Katzenklo aus Kunststoff kann als Nistbox dienen, wenn du nicht selbst eine bauen willst. [4]

  3. Tausche das Heu und anderes Nistmaterial alle drei bis fünf Tage oder so oft wie nötig aus. Nachdem du die Einstreu entfernt hast, schrubbe starke Flecken mit einer Seifenmischung aus warmem Wasser und milder, ungiftiger Seife wie flüssiger Olivenölseife. [5]
    • Es ist wichtig, dass die Geburt in einer sauberen Umgebung stattfindet, vor allem wenn sich die Zibbe in ihrer Nistbox löst.
    • Verwende bei Holz- oder Kartonboxen keine Desinfektionsmittel oder andere chemischen Reinigungsmittel. Diese Substanzen sind für Kaninchen oft giftig und könnten zu ernsthaften Problemen mit der Atmung oder der Verdauung führen. [6]
  4. Kaninchen sind von Natur aus stressanfällig, aber sie können sich noch gestresster fühlen, wenn sie trächtig sind. Fühlt ein Weibchen sich bedroht, kann es sogar den ganzen Wurf verlieren. Mach in der Nähe deines Kaninchens keine lauten Geräusche und halte Störungen vom Käfig fern. Lass keine anderen Haustiere zum Käfig, da sie auf die Mutter wie ein Raubtier wirken können. [7]
  5. Setze deine männlichen und weiblichen Kaninchen in getrennte, aber nebeneinander stehende Käfige. Du kannst auch eine weiche Barriere wie Maschendraht zwischen ihnen errichten. Das verhindert, dass sie sich gleich wieder paaren. Denk daran, dass Kaninchen sehr an ihren Partnern hängen. Daher ist es wichtig, dass sie einander sehen, berühren und miteinander interagieren können. [8]
    • Die meisten Weibchen können 48-72 Stunden nach der Geburt wieder trächtig werden. Daher solltest du den Rammler und die Zibbe trennen, wenn du nicht willst, dass sie sich paaren.
    • Wenn du deinen Männchen und Weibchen nicht erlaubst, sich nah beieinander aufzuhalten, ist das stressig für beide. Im schlimmsten Fall kann das zu Angstzuständen, Depression, Appetitverlust und anderen Faktoren führen, die das Aufziehen der Jungen erschweren. [9]
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Methode 2
Methode 2 von 3:

Die Fütterung und Pflege deines Kaninchens

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  1. Gib deiner Zibbe viel Heu und frisches Grüngemüse, das sie täglich mampfen kann. Du könntest ihre Ernährung auch mit Pellets aus Wiesenlieschgras ergänzen. Sie kann so viel Grünzeug haben, wie sie will. Doch du solltest die Menge der Pellets an ihr Gewicht anpassen, damit du sie nicht überfütterst. [10]
    • Kaninchen lieben Römersalat, Bok Choi, Karottengrün, Kohlrabi, Koriander, Basilikum, Wasserkresse, Senf und Rübengrün. [11]
    • Eine gute Faustregel ist es, deinem Kaninchen pro 2,3 kg Körpergewicht ¼ bis 1/8 Tasse (15-30 g) Pellets zu geben.
    • Gib deinem Kaninchen nicht zu viel Futter, da übergewichtige und fettleibige Kaninchen während der Trächtigkeit und der Geburt häufiger Komplikationen haben.
    • Wenn du ein Kaninchen hast, ist es immer wichtig, ihm das richtige Futter zu geben. Doch bei trächtigen Kaninchen ist es besonders wichtig, da sie für bis zu 12 Lebewesen fressen müssen!
  2. Füll den Behälter mindestens einmal täglich mit frischem Wasser. Trächtige Kaninchen müssen genug Flüssigkeit zu sich nehmen, um genug Milch für ihre Jungen zu produzieren. [12]
    • Wenn dein Kaninchen beginnt, Milch zu produzieren, könnte dir auffallen, dass es mehr trinkt.
  3. Lagere den unteren Teil ihrer Brust, der direkt über ihren Vorderbeinen liegt, in deiner Armbeuge und stütze von unten mit der Hand ihr Hinterteil, wenn du sie hochhebst. Halte sie fest an deinen Körper, damit sie warm und sicher bleibt. Wenn sie Angst hat, lass sie ihren Kopf unter deinem Unterarm verbergen, bis sie sich etwas entspannt. [13]
    • Wenn dein Kaninchen sich nicht hochheben lassen will, lege ein Badehandtuch über es, bevor du es hochhebst. Die Dunkelheit beruhigt es. Achte darauf, beim Hochheben den ganzen Körper des Kaninchens zu stützen.

    Warnung: Sei beim Umgang mit der Zibbe vorsichtig. Drück sie nicht zu fest und übe nicht zu großen Druck auf ihren Bauchraum aus.

  4. Nimm deine Zibbe ein- oder zweimal am Tag für etwa eine halbe Stunde aus ihrem Käfig und lass sie frei herumrennen. Sie kann in dieser Zeit spielen, herumhoppeln oder eine aufregende neue Umgebung erkunden. Beobachte sie dabei, um sicherzugehen, dass sie sich nicht verletzt oder an Stellen geht, an die sie nicht soll. [14]
    • Wenn du dein Kaninchen drinnen spielen lassen willst, musst du zuerst alle Gegenstände außer Reichweite bringen, die für sie gefährlich werden können. Dazu gehören elektrische Kabel, scharfe Gegenstände und kleine Objekte, an denen es ersticken kann. [15]
    • Tägliche Bewegung ist wichtig für trächtige Kaninchen, da sie den Blutfluss anregt, der wiederum wichtige Nährstoffe zu den ungeborenen Babys leitet.
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Methode 3
Methode 3 von 3:

Sich nach der Geburt um dein Kaninchen und seine Jungen kümmern

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  1. Es könnte leider sein, dass nicht jedes Junge des Wurfs die Geburt überlebt. Wenn du ein Kaninchenbaby siehst, das nicht zu atmen scheint, nimm es aus dem Käfig und begrabe es oder bring es an einen Ort, der vom Lebensbereich deiner Kaninchen entfernt ist. Es könnte sonst ein Gesundheitsrisiko für die anderen Kaninchen werden. [16]
    • Schau dir das Junge genau an, bevor du es begräbst. Ein bewegungsloses Kaninchenbaby könnte einfach „abgekühlt“ oder unter einer ungewöhnlich niedrigen Körpertemperatur leiden. [17]
    • Die Zibbe kennt deinen Geruch, also zögere nicht, die Jungen zu entnehmen, die es leider nicht geschafft haben.
  2. Gib eine Wärmequelle in den Käfig, um die neugeborenen Jungen warmzuhalten . Füll eine Wärmflasche mit warmem (nicht heißem!) Wasser oder verwende ein Wärmekissen auf der niedrigsten Stufe. Leg es auf einer Seite der Nistbox unter die Einstreu. So können sich die Jungen von einer Seite zur anderen bewegen, wenn ihnen zu kalt oder zu warm ist. [18]
    • Du solltest zusätzliche Einstreu hinein geben, damit die Jungen nicht in direkten Kontakt mit der Wärmflasche kommen, da diese wahrscheinlich zu heiß für sie ist.
    • Habe immer eine sanfte Wärmequelle parat, selbst wenn es nur ein warmes Handtuch ist. Das ist besonders wichtig, wenn die Jungen im Winter geboren werden.
  3. Füll eine sterile Spritze mit vier bis fünf Millilitern warmem Milchersatz. Dreh dann jedes Junge auf den Rücken und gib etwas davon in sein Maul. Lass es in seinem Tempo saugen, bis es satt ist oder keine Milch mehr da ist. Wiederhole das mit jedem Jungen des Wurfs zweimal am Tag, bis die Zibbe mit dem Säugen beginnt. [19]
    • Behalte die Jungen die ersten Tage nach der Geburt im Auge. Wenn sie regelmäßig gefüttert werden, sind ihre kleinen Bäuche leicht nach außen gewölbt. Sind sie eingesunken, haben sie Hunger oder bekommen zu wenig Milch. Dir muss klar sein, dass Kaninchen ihre Jungen normalerweise in der Morgen- und Abenddämmerung säugen und sie oft einige Zeit allein lassen.
    • Manchmal zieht sich die Mutter nach der Geburt zurück. Sie könnte nur zögerlich mit den Jungen interagieren oder sie sogar komplett ignorieren. Wenn das passiert, solltest du sie sobald wie möglich von einem Tierarzt ansehen lassen.

    Tipp: Du kannst auch deinen eigenen Milchersatz herstellen, indem du 0,95 L Ziegenmilch, einen Teelöffel (5 ml) Maissirup, ein Eigelb und eine Packung Gelatine ohne Aroma vermischst. [20]

  4. Die meisten Zibben hören mit dem Säugen auf, wenn die Babys fünf bis sechs Wochen alt sind. Wenn die Mutter nicht mehr säugen will, kannst du die Jungen in ihren eigenen Käfig bringen oder ihnen erlauben, ihre Umgebung zu erkunden. [21]
    • Du solltest zudem das Geschlecht bestimmen und Männchen und Weibchen nach acht Wochen voneinander trennen, damit sie sich nicht vermehren.
    • Wenn die Jungen entwöhnt und stark genug sind, sich selbst fortzubewegen, kannst du neue Besitzer für sie finden. [22]
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Tipps

  • Es ist viel Zeit und Aufmerksamkeit notwendig, wenn du Kaninchenjunge großziehen willst, vor allem wenn du den ganzen Wurf behalten willst. Informiere dich vorher, damit du über mögliche Schwierigkeiten Bescheid weißt.
  • Wenn du deine Kaninchen draußen oder in einem Bereich, den sie nach Wunsch betreten und verlassen können, hältst, musst du Maschendraht um dein Grundstück errichten oder Löcher im Zaun schließen, um Raubtiere fernzuhalten.
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Warnungen

  • Kontaktiere sofort einen Tierarzt, wenn die Zibbe oder die Jungen zu irgendeinem Zeitpunkt der Geburt krank werden, sich verletzen oder sonstige Beschwerden haben.
  • Das Züchten sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden – es ist eine große Verantwortung, sich um Tiere und ihre Jungen zu kümmern. Lass deine Kaninchen sich nicht paaren, wenn du keinen guten Grund dafür hast, sie Nachwuchs in die Welt setzen zu lassen, und du sicher bist, dass du dich richtig um sie kümmern kannst.
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Was du brauchst

Die passende Umgebung für die Geburt vorbereiten

  • Einen Käfig, eine Box oder einen Stall, die groß genug sind
  • Eine kleine Holzbox, einen Karton oder einen anderen offenen Behälter
  • Weiches Heu
  • Milde Flüssigseife
  • Einen zusätzlichen Käfig, eine Box, einen Stall, Maschendraht oder eine andere weiche Barriere (um Rammler und Zibbe voneinander zu trennen)
  • Stofffetzen, Papiertücher, zerschreddertes Papier oder anderes Nistmaterial (optional)

Die Fütterung und Pflege deines Kaninchens

  • Grünes Blattgemüse
  • Pellets aus Lieschwiesengras
  • Frisches Wasser

Sich nach der Geburt um dein Kaninchen und seine Jungen kümmern

  • Wärmflasche oder Heizkissen
  • Spritze und Katzenmilchersatz (optional – wenn die Zibbe nicht säugt)
  • Warme Handtücher (optional)

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