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Ob du das elektrische Netz aus Überzeugung verlassen willst oder einfach weißt, dass du in absehbarer Zukunft mit Stromausfall zu rechnen hast, du wirst auf jeden Fall wissen müssen, wie du ohne Strom leben kannst. Wenn es auch unnatürlich klingen mag, ohne die Elektrogeräte auszukommen, die eine so große Rolle in unserem Leben spielen, so hat die Menschheit doch von Anfang an ohne Strom gelebt. Mit Entschlossenheit, einer positiven Haltung und etwas Einfallsreichtum kannst auch du ohne Elektrizität leben, sei es nur für einen Tag oder für den Rest deines Lebens.

Methode 1
Methode 1 von 2:

Die Trennung vom Netz

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Teil 1: Beleuchtung und Heizung

  1. Solltest du planen, ohne Elektrizität zu leben, musst du andere Wege finden, um dein Haus ohne die Hilfe von Stromversorgern mit Energie zu versorgen. Erneuerbare Energiequellen eignen sich hervorragend dafür. Installiere Solarzellen, um die Sonnenenergie zu nutzen, baue Windräder oder versorge dein Haus mit Energie mithilfe von Wasserkraft. Du kannst auch einen Generator in Erwägung ziehen, um deine Elektrogeräte zu betreiben.
  2. Es gibt mehrere brauchbare Möglichkeiten, wie man das Haus am besten beleuchten kann. Eine der besten Möglichkeiten ist der Gebrauch einer Kerosinlampe. Du kannst auch Petroleumlampen und batteriebetriebene Campinglaternen benutzen. Auch ist es wichtig, Taschenlampen zur Hand zu haben, wenn du mitten in der Nacht aufstehen musst, aber keine Lampen hast, die du einfach anknipsen kannst.
  3. Dies bedeutet, die Hauswände mit zusätzlicher Isolierung zu versehen, besonders im Dachboden und an den Türen. Hitze entweicht unter Türen, um Fenster herum und durch die oberen Bereiche des Hauses. Schaffe ein Isolierungssystem, das so wenig Wärme wie möglich entweichen lässt. Bringe Isolierungsstreifen am unteren Ende der Türen an.
  4. Wenn du keinen Kamin oder Ofen hast, indem du Holz verbrennen kannst, solltest du ernsthaft daran denken, dir einen solchen anzuschaffen, besonders wenn du in einem kalten Klima lebst. Um andere Räume des Hauses zu heizen, kannst du Lüftungsschächte in den Kamin einbauen, welche in die anderen Räume des Hauses führen.
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Teil 2: Kochen

  1. Eine der besten Arten, ohne Elektrizität zu kochen, ist es, einen Herd zu installieren, in dem man Holz verbrennen kann. Wenn es zu heiß ist, auf einem solchen Herd zu kochen, verwende einen Propan-oder Butan-Campingherd, welche genauso genutzt werden können wie jeder andere Gasherd.
  2. Statt Obst und Gemüse im Geschäft zu kaufen, warum nicht selber welches anbauen? Mit lediglich ein paar Samen kannst du deinen Garten in ein Füllhorn voll von Obst und Gemüse verwandeln. Im eigenen Garten liegt es in deiner Hand, welchen Umweltgiften deine Nahrung ausgesetzt ist.
  3. Wenn du den Platz dafür hast, solltest du erwägen, Vieh zu halten. Kühe, Ziegen und Schafe sind hervorragende Lieferanten von Milchprodukten, Hühner versorgen dich mit Eiern und Fleisch und Schweinehaltung liefert gleichzeitig Dünger und Nahrung. Du kannst die Produkte einer Tierhaltung verkaufen, tauschen oder für die eigene Versorgung behalten.
  4. Ein großer Teil des Lebens ohne Elektrizität liegt in der Konservierung von Lebensmitteln, selbst wenn du keinen Kühlschrank zum Aufbewahren hast. Beinah alles kann eingemacht werden – von Obst und Gemüse zu Fleisch und Eiern. Einmachen ist eine hervorragende Weise, Lebensmittel haltbar zu machen. Solltest du planen, viel einzukochen, solltest du dir überlegen, ob du dir nicht einen Drucktopf zum Einkochen zulegst. Damit wird das Einkochen wesentlich erleichtert.
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Teil 3: Andere grundlegende Dinge für das Leben ohne Strom

  1. Kompost ist unglaublich praktisch, besonders wenn du nicht für die Müllabfuhr bezahlen willst. Es ist nicht nur einfach, einen Komposthaufen anzulegen, er liefert dir auch nährstoffreichen Dünger.
  2. Dies ist besonders leicht, wenn du eigenes Vieh hältst. Dein Garten wird es dir danken, wen du ihm selbst hergestellten organischen Dünger gibst.
  3. Bedenke, welche Fähigkeiten du hast – kannst du gut nähen, kochen, schnitzen, bauen, usw.? Überlege, welche Ausrüstung du benötigst, um Dinge in großen Mengen herzustellen. Denke dabei auch, welche Produkte du aus Materialien, die du bereits besitzt, herstellen kannst. Hältst du Schafe? Dann lerne zu stricken oder Käse aus Schafsmilch herzustellen.
  4. Wenn dies auch wie eine entmutigende Aufgabe klingt, so wird es mit einiger Übung im Laufe der Zeit doch leicht. Schrubbe deine Wäsche auf einem Waschbrett, spüle sie aus und hänge sie zum Trocknen auf.
    • Das Geheimnis weicher Wäsche liegt in der Verwendung von etwa zwei Tassen Essig im Spülwasser, bevor du sie zum Trocknen aufhängst. Der Essig verhindert, dass die Wäsche steif wird, während sie an der Luft trocknet.
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Methode 2
Methode 2 von 2:

Einen Stromausfall überstehen

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Teil 1: Sich auf den Stromausfall vorbereiten

  1. Neben Wasser und verderblichen Lebensmitteln gibt es einige grundlegende Dinge, die du in deiner Notfallausrüstung haben solltest. Zu diesen Dingen gehören: eine Taschenlampe, Ersatzbatterien, ein Vielzweckwerkzeug (wie etwa ein Schweizer Armee-Taschenmesser), ein handbetriebener Dosenöffner, rezeptpflichtige Medikamente für wenigstens sieben Tage, Hygieneartikel, Bargeld, ein tragbares Radio und eine Decke.
    • Du solltest auch Kopien von allen wichtigen persönlichen Dokumenten machen. Dazu gehören auch medizinische Informationen, Reisepass, Nachweis deiner Adresse und deine Geburtsurkunde. Auch solltest du eine Karte deiner Umgebung haben sowie eine Liste mit Notfallkontakten.
  2. Du kannst nie wissen, was während eines Stromausfalls alles passieren kann (oder es kann passieren, dass kein Arzt erreichbar ist, und du dir selbst oder anderen helfen musst). Aus diesem Grund wird dringend empfohlen, dass du eine Erste Hilfe Ausrüstung im Haus hast. Du kannst eine solche Ausrüstung fertig kaufen oder aber auch selbst zusammenstellen.
  3. Das Rote Kreuz empfiehlt, wenigstens 4 l Wasser pro Person und pro Tag bereitzuhalten. Wenn möglich, sollte der Wasservorrat für wenigstens eine Woche reichen (für eine dreiköpfige Familie bedeutet dies mindestens 84 l Wasser).
  4. Diese Lebensmittel sollten leicht und ohne große Vorbereitung zuzubereiten sein. Wenn du keinen Zugang zu einer Wärmequelle hast, wie etwa einem Grill oder einem Campingherd (siehe Teil 2), dann solltest du Lebensmittel einlagern, die nicht gekocht werden müssen.
  5. Wenn der Strom ausfällt oder du dich in einer Notfallsituation wiederfindest, benutze dein Telefon (Handy), um deine Familienmitglieder anzurufen, bevor dein Telefon ausfällt (du wirst nicht in der Lage sein, die Batterien aufzuladen, wenn sie einmal leer sind).
  6. Da der Fernseher nicht funktionieren wird, ebenso wie der Computer oder andere elektronische Geräte, wirst du dich/werdet ihr euch selbst unterhalten müssen. Allerdings solltest du daran denken, nicht die Taschenlampenbatterien zu verschwenden, indem du die Taschenlampe im Dunkeln zum Lesen verwendest. Wenn du Laternen oder Kerzen hast, stelle diese auf den Tisch, so dass sich alle darum versammeln können, um zu lesen, Spiele zu spielen oder sich zu unterhalten.
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Teil 2: Beleuchtung und Heizung

  1. Dazu gehören Taschenlampen, Campinglaternen und Kerzen. Lagere die Taschenlampe dort, wo du sie auch im Dunkeln schnell finden kannst. Kerzen sind eine gute Wahl, denn sie halten lange, ohne Batterien zu verschwenden. Laternen sind besonders nützlich, wenn du dich im Dunkeln bewegen musst, um alltäglichen Dingen nachzugehen. Beleuchte die Küche mit einer solchen Laterne, während du kochst.
  2. Wenn du einen Kamin im Haus hast, wäre es eine gute Idee, einen Holzvorrat anzulegen. Verschließe Räume, die nicht benutzt werden, da die beschränkte Wärme sich sonst im ganzen Haus verteilt. Du solltest auch die Anschaffung eines Kerosinofens erwägen. Dieser erwärmt zwar das Haus, er muss aber in der Nähe einer Lüftungsöffnung aufgestellt werden, da sich sonst zu viel von dem gefährlichen Kohlenmonoxid im Raum ansammelt.
  3. Wenn du nach draußen zu deinem Auto gelangen kannst, wirst du dort deine unbedingt notwendigen elektronischen Geräte aufladen wollen (Handys, um Familienmitglieder anrufen zu können, und aufladbare Taschenlampen). Du kannst diese Geräte über den Stecker des Zigarettenanzünders im Auto aufladen.
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Teil 3: Kochen

  1. Die beste Art, dies zu tun, ist es, einen Block Trockeneis zu kaufen, diesen in Zeitungspapier einzuwickeln und in den Kühlschrank zu legen. Erkunde gleich heute, wo du Trockeneis kaufen kannst, so dass du dies im Notfall weißt.
    • Öffne den Kühlschrank und die Gefriertruhe nur, wenn es absolut notwendig ist. Du kannst beide auch mit dicken Decken verhüllen, um die Kälte darin zu halten. Achte darauf, dass die Decken nicht die Lüftungsschlitze blockieren.
  2. Bevor du dich an die unverderblichen Lebensmittel machst, die du eingelagert hast, denke daran, zuerst alles Verderbliche aus dem Kühlschrank zu verwenden. Tu dies jedoch nur am ersten Tag nach dem Stromausfall, da die meisten Lebensmittel aus dem Kühlschrank nicht mehr gegessen werden sollten, wenn sie länger als 2 Stunden Temperaturen von über 4 °C ausgesetzt waren.
    • Ausnahmen von dieser Regel sind Hartkäse, verarbeiteter Käse, frisches Obst und Gemüse, Butter/Margarine und Brot.
  3. Wenn du das Glück hast, während des Stromausfalls einen Gasherd zu haben, sollte es einfach sein, Gerichte zu kochen. Du wirst die Brenner mit der Hand anzünden müssen, aber davon abgesehen, sollte es keine Probleme geben. Für den Fall, dass du einen Elektroherd hast, sind alternative Kochmethoden weiter unten aufgelistet.
    • Benutze deinen Gasherd niemals zum Heizen des Hauses. Diese Geräte sind nicht dafür gedacht und werden ein gefährliches Ansteigen des Kohlenmonoxidlevels im Haus verursachen.
  4. Diese funktionieren in der Regel genauso wie normale Gasherde. Ein Grill tut es während eine Stromausfalles auch. Du solltest diese Geräte allerdings nicht im Haus verwenden, da auch sie eine große Menge an Kohlenmonoxid erzeugen, was äußerst gefährlich ist.
  5. Wenn du einen Kamin hast, nutze ihn. Wenn nicht, wirst du eventuell in deinem Hinterhof ein Lagerfeuer anzünden müssen. Wenn du in einer Gegend wohnst, in der es häufig zu Stromausfällen kommt, solltest du dir überlegen, ob du nicht eine Ecke in deinem Garten oder Hinterhof als Bereich für ein Lagerfeuer reservieren solltest.
  6. Solltest du in der Lage sein, dein Haus zu verlassen, erwäge, zum Essen auszugehen. Es besteht die Möglichkeit, dass du ein wenig Hüttenfieber bekommst, wenn du längere Zeit im Haus bleiben musst, also gehe während des Tages zum Essen aus.
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Tipps

  • Sollte der Strom plötzlich und unerwartet ausfallen, gerate nicht in Panik. Gehe ruhig und vorsichtig zu dem Ort, an dem du die Taschenlampen aufbewahrst.
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