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Die letzten Backenzähne auf beiden Seiten des Ober- und Unterkiefers sind die Weisheitszähne. [1] Diese vier Zähne stoßen als Letzte durch, d. h. wachsen durch das Zahnfleisch und werden funktionsfähig – normalerweise ereignet sich das in den späten Teenager- oder ersten Erwachsenenjahren; manchmal brechen Weisheitszähne jedoch überhaupt nicht oder nur teilweise hervor und werden eingekeilt, wenn im Kiefer oder Mund nicht genügend Platz vorhanden ist. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einem normal hervorbrechenden und einem retinierten Weisheitszahn feststellen zu können, weil im letzteren Fall Probleme auftreten können, die eine zahnärztliche Behandlung erfordern.

Teil 1
Teil 1 von 2:

Die Anzeichen eines hervorbrechenden Weisheitszahns erkennen

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  1. Die Weisheitszähne sind die letzten Backenzähne in jeder Zahnreihe – der oberen und unteren auf beiden Seiten. Ihre Aufgabe ist das Zermahlen der Nahrung. Zum richtigen Kauen werden sie nicht benötigt; wenn der Kiefer wächst und sich während der späten Teenagerjahre verlängert, tauchen sie jedoch plötzlich auf (brechen hervor). Öffne weit deinen Mund und untersuche den hinteren Bereich mit einer Diagnostiklampe (PEN-Light). Die Weisheitszähne werden als die dritte Backenzahngruppe angesehen uns liegen jeweils fünf Stellen hinter den Schneide- oder Eckzähnen. [2]
    • Sieh nach, ob dort noch genügend Platz für einen weiteren Backenzahn vorhanden ist. Wenn in deinem Kiefer nicht genügend Raum ist, brechen die Weisheitszähne möglicherweise nicht hervor.
    • Falls deine Zähne bereits zusammengedrängt sind und/oder krumm stehen, dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Weisheitszähne nicht vollständig hervorbrechen werden.
  2. Sobald du weißt, wo die Weisheitszähne herauskommen sollen, gleite mit der Zunge entlang des Zahnfleischrands. Wenn Weisheitszähne (oder irgendwelche Zähne) hervorzubrechen beginnen, stoßen sie zuerst durch das Zahnfleisch. Der obere Teil des Zahns, Höckerspitze oder Krone genannt, stößt zuerst durch. [3] Bevor die Höckerspitzen durch das Zahnfleisch (Gingiva) brechen und Unbehagen verursachen, solltest du hinter den zweiten Backenzähnen im Zahnfleisch einen harten Buckel sich entwickeln fühlen.
    • Falls deine Zunge nicht lang genug ist, um den hinteren Teil der Gingiva zu erreichen, dann nimm den Zeigefinger, um herumzufühlen. Säubere den Finger, bevor du damit in den Mund fährst.
    • Unbewusst fühlt sich die Zunge auf natürliche Weise zu scharfen Kanten oder wunden Stellen im Mund hingezogen, besonders wenn sie neu sind.
  3. Wenn die Weisheitszähne dann wirklich hervorbrechen, kannst du zumindest mildes Unbehagen erwarten, während die Höckerspitzen durch das empfindliche Zahnfleisch hindurchstoßen. Erwarte, mindestens kurzfristig, milde Schmerzen, Druckgefühl oder dumpfes Pochen im hinteren Zahnfleischbereich oder anliegenden Kieferknochen. [4] Die Schmerzen können stärker sein, wenn aufgrund eines vollen Kiefers dein Weisheitszahn krumm herauswächst. Andererseits können die Symptome kaum bemerkbar sein, wenn die Weisheitszähne gerade und in Bezug auf deine anderen Zähne gut positioniert erscheinen. [5]
    • Falls du im Schlaf gewohnheitsmäßig deinen Kiefer zusammenpresst und/oder mit den Backenzähnen knirschst, werden bei hervorbrechenden Weisheitszähnen die Schmerzen nachts schlimmer sein.
    • Kaugummi kauen oder harte, knusprige Dinge essen kann ebenfalls das Hervorbrechen des Weisheitszahns erschweren und zu schlimmeren Symptomen führen.
  4. Weisheitszähne können auch Rötungen und Entzündungen im empfindlichen Zahnfleisch auslösen. [6] Eventuell wirst du das entzündete Zahnfleisch mit deiner Zunge fühlen können oder es bei weit geöffnetem Mund sehen. Gebrauche ein PEN-Light, falls du besser sehen musst. Rotes, geschwollenes Zahnfleisch wird Gingivitis genannt. Entzündete Weisheitszähne erschweren das Kauen oder machen es unangenehm. In der Tat können sie einen veranlassen, sich häufiger in die Wange und/oder Zunge zu beißen, weil sie den Mund überfüllen können.
    • Vielleicht wirst du auch etwas Blut um den hervorbrechenden Weisheitszahn sehen (oder dein Speichel wird rötlich sein). Dies ist nicht üblich, aber es kommt vor.
    • Eventuell wirst du auch einen „Zahnfleischlappen“ über dem auftauchenden Weisheitszahn erblicken – man nennt das eine pericoronale Klappe.
    • Während dein Zahnfleisch geschwollen ist, könnte es schwierig sein, den Mund zum Essen zu öffnen. Das kommt besonders bei den unteren Weisheitszähnen vor, da die ausgelöste Entzündung den Kaumuskel, der am Öffnen des Mundes beteiligt ist, beeinträchtigt. [7] In einem solchen Fall wirst du eventuell einige Tage breiige Nahrungsmittel und Getränke trinken müssen (benütze keine Trinkhalme, da dies zu trockenen Zahnhöhlen führen kann).
  5. Sobald die Höckerspitzen der Weisheitszähne die Oberfläche des Zahnfleischs durchbrochen haben, werden sie fortfahren nach oben zu stoßen, bis sie das Niveau der anderen Backenzähne erreicht haben. Dieser Vorgang nimmt einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch und du wirst sehen können, ob die Zähne gerade herauskommen, oder nicht. Falls sie nicht gerade herauswachsen, werden sie möglicherweise die anderen Backenzähne einengen, was Druck ausüben und zu Fehlstellungen anderer Zähne im vorderen Mund, die beim Lächeln sichtbar sein werden, führen kann. [8]
    • Krumm hervorbrechende Weisheitszähne können einen „Dominoeffekt“ auslösen; dieser wird mit der Zeit andere Zähne beeinträchtigen und ihnen ein verrenktes und unebenes Aussehen verleihen.
    • Wenn du glaubst, dass deine vorderen Zähne plötzlich krumm werden, vergleiche dein gegenwärtiges Lächeln mit älteren Fotografien von dir.
    • Sobald Weisheitszähne entfernt (gezogen) werden, können sich krumme und verdrehte Zähne nach einigen Wochen oder Monaten auf natürliche Weise langsam wieder ausrichten.
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Teil 2
Teil 2 von 2:

Die Anzeichen eines retinierten Weisheitszahns erkennen

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  1. Retinierte Weisheitszähne brechen entweder überhaupt nicht hervor (und bleiben im Kieferknochen unter dem Zahnfleischrand) oder sie tun es nicht auf normale Weise. [9] Sie können unter dem Zahnfleischlappen steckenbleiben oder in einem extremen Winkel herauswachsen – manchmal sogar horizontal anstatt vertikal. Es ist wichtig zu wissen, dass retinierte Weisheitszähne nicht immer Probleme oder Symptome aufweisen, und nicht immer von einem Zahnarzt entfernt werden müssen.
    • Eine Kombination von voll herausgewachsenen, teilweise hervorgebrochenen und retinierten Weisheitszähnen im selben Mund ist nicht unüblich.
    • Je länger die Weisheitszähne im Mund bleiben, desto stärker entwickeln sich die Wurzeln, was eine Extraktion erschwert, sollten Probleme auftreten.
  2. Retinierte Weisheitszähne verursachen nicht immer Symptome, tun sie es aber, dann pflegen Schmerzen und Entzündungen schwerwiegend zu sein. [10] Im Gegensatz zu dem milden Unbehagen, das manchmal das normale Hervorbrechen von Weisheitszähnen begleitet, erzeugen retinierte Zähne gewöhnlich starke pochende Schmerzen (in Zahnfleisch und Kiefer), Schwellungen, Kopfschmerzen, steifen Nacken, Ohrschmerzen und/oder eine verminderte Fähigkeit, den Mund zu öffnen. Falls diese Symptome bei dir auftreten, handelt es sich nicht um einen normal hervorbrechenden Weisheitszahn – konsultiere sofort deinen Zahnarzt.
    • Die Symptome, die hervorbrechende von retinierten Zähnen unterscheiden, unterscheiden sich normalerweise in der Stärke. Bei letzteren treten mehr Schmerzen und Schwellungen auf, die auch länger anhalten und gewöhnlich nicht nachlassen, bis der Zahn gezogen worden ist.
    • Die Beschwerden bei einem hervorbrechenden Weisheitszahn dauern nur so lange, bis sich die Höckerspitzen durch den Zahnfleischrand durchgestoßen haben, während retinierte Zähne viel länger Schmerzen verursachen, auch, wenn sie unsichtbar sind.
    • Wenn deine Weisheitszähne nicht vertikal in die normale Position hervorbrechen, dann wirst du vielleicht ständige Schmerzen oder Beschwerden haben, die sich über den ganzen Kiefer bis zur mittleren Linie ausbreiten.
  3. Teilweise hervorgebrochene oder retinierte Weisheitszähne erhöhen das Risiko einer Infektion erheblich; eine solche wird Periodontitis oder Pericoronitis genannt. [11] Retinierte Weisheitszähne können kleine Raume unter der pericoronalen Klappe bilden, wo sich dann Bakterien ansammeln und vermehren. Bakterien können Zahnschmelz, Knochen und Zahnfleisch zerfressen. Die üblichen Anzeichen eines infizierten Weisheitszahns sind: starke Entzündung, starke Schmerzen (scharf und/oder pochend), leichtes Fieber, geschwollene Lymphknoten im Hals und entlang des Kiefers, Eiter am entzündeten Zahnfleisch, Mundgeruch und ein unangenehmer Geschmack im Mund. [12]
    • Der Eiter hat eine gräulich-weiße Farbe und besteht aus weißen Blutkörperchen. Diese spezialisierten Immunzellen zerstören die Bakterien in der Nähe, die dann allmählich absterben und den Eiter bilden.
    • Der Mundgeruch stammt von bakteriellen Abfallstoffen, Eiter und Blut, das aus dem infizierten Weisheitszahn sickert.
  4. Leidet man an ernsthaften Symptomen, die länger als ein paar Tage andauern, oder bemerkt man irgendein Anzeichen einer Infektion, dann ist ein notfallmäßiger Besuch beim Zahnarzt angezeigt. Dieser wird Röntgenaufnahmen machen, eine Anästhesie einleiten und den betreffenden, retinierten Weisheitszahn extrahieren. Eventuell werden vor der Extraktion Antibiotika verschrieben, um eine Ausbreitung der Infektion in den Blutstrom zu verhüten. Oft werden bessere Ergebnisse erzielt, wenn Weisheitszähne vor Erreichung des 20. Lebensjahrs entfernt werden, weil ihre Wurzeln noch nicht richtig entwickelt sind. [13]
    • Komplikationen, die bei einem infizierten Weisheitszahn auftreten können, sind u. a. ein Zahn- oder Zahnfleischabszess, Zysten und Sepsis (Blutvergiftung).
    • Die American Dental Association empfiehlt allen Teenagern zwischen 16 und 19 Jahren, ihre Weisheitszähne von einem zugelassenen Zahnarzt begutachten zu lassen. [14]
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Tipps

  • Schmerzmittel (Analgetika) oder entzündungshemmende Mittel können die durch einen normal hervorbrechenden oder retinierten Weisheitszahn verursachten Schmerzen erfolgreich unter Kontrolle halten.
  • Lege eine kalte Kompresse auf deinen Kiefer, um die von einem retinierten Weisheitszahn herrührenden Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
  • Gute Mundhygiene ist wichtig, wenn man es mit einem retinierten Weisheitszahn zu tun hat. Ansonsten werden Bakterien überhandnehmen und zu einer Infektion führen.
  • Falls du glaubst, dass deine retinierten Weisheitszähne infiziert sind, bekämpfe die Bakterien, indem du mehrmals täglich den Mund mit warmem Salzwasser und/oder einem antiseptischen Mundwasser spülst.
  • Wenn dir Weisheitszähne Wundsein verursachen, iss weiche Nahrungsmittel (Joghurt, Weichkäse, Nudeln, feuchtes Brot) und trink kühle Getränke, um die Reizung zu verringern.
  • Das Auftreten eines retinierten Weisheitszahns kannst du nicht verhindern; regelmäßige Zahnarztbesuche können jedoch verhüten, dass sie zu einem Problem werden.
  • Nelkenöl kann die durch einen retinierten Zahn verursachten Schmerzen lindern helfen.
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